: Traditionelle friesische Namen wieder möglich

29.04.2024 | 16:10 Uhr
Klaasen, Dirks, Nelen oder Carolins - diese ostfriesischen Namen suchte man lange vergebens in Pässen. Durch eine Namensrecht-Änderung dürfen sie wieder offiziell vergeben werden.
Die Bildung ostfriesischer Nachnamen ist wieder erlaubt und wurde modernisiert. Quelle: dpa
Nach der Reform des Namensrechts durch den Bundestag vom 12. April können Kinder bald wieder nach althergebrachter ostfriesischer Tradition benannt werden.
Landschaftspräsident Rico Mecklenburg sagte in Aurich:
Diese Änderung hilft uns dabei, die ostfriesische Identität zu bewahren.
Rico Mecklenburg, Landschaftspräsident

In Emden ist Plattdeutsch teil der Identität der Einheimischen.

28.03.2023 | 04:14 min

Ostfriesische Tradition 1874 abgeschafft

Das werde durch die ab Mai 2025 gültigen Änderungen für Minderheiten möglich. Einschränkungen wie ein Wohnsitz in Ostfriesland gibt es den Einschätzungen zufolge nicht mehr.
Früher konnten Eltern ihren Kindern ihre Vornamen als Nachnamen mit auf den Lebensweg geben, was 1874 faktisch abgeschafft wurde. Das ist künftig wieder möglich. Aber auch Erwachsene können ihren Nachnamen einmalig nach diesem Schema ändern lassen.

Die Ostfriesen und ihre Bräuche hier im Video.

29.09.2019 | 03:17 min

Klare Regeln für Namensgebung

So wurde bei Vornamen, die auf einen Selbstlaut enden, der letzte Buchstabe durch "-en" ersetzt. Aus dem Vornamen Focko wurde beispielsweise der Nachname Focken, aus dem weiblichen Vornamen Nele würde heute entsprechend der Nachname Nelen entstehen.
Endete ein Vorname auf einen Mitlaut, wurde meist ein "-s" oder "-es" angehängt. Beispiele hierfür sind Gerd, der zu Gerdes wurde und ab 2025 Carolin, die sich als Nachname zu Carolins wandelt.
Bei Vornamen, die auf "-s", "-z" oder "-x" enden, wurde ein "-en", beziehungsweise "-sen" oder gar kein Buchstabe angehängt. Beispiele hierfür sind Klaas und der daraus gebildete Nachname Klaasen und jetzt neu Beatrix, aus der Beatrixen oder Beatrix als Nachname entstehen können.

Auch Mütter können Namen an Töchter weitergeben

Traditionell wurden die ostfriesischen Nachnamen aus den Vornamen der Väter gebildet. Doch durch die Gesetzesnovelle könnten nun auch ausdrücklich die Vornamen der Mütter als Nachnamen an ihre Töchter und Söhne weitergegeben werden, hieß es.
Ein achtseitiger "Kleiner Leitfaden zum Ostfriesischen Namensrecht" ist ab sofort kostenfrei bei der Ostfriesischen Landschaft erhältlich.

"Terra Xpress" zeigt Geschichten von der Küste.

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Quelle: epd

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