: Aung San Suu Kyi aus Gefängnis verlegt

17.04.2024 | 13:56 Uhr
Myanmars inhaftierte ehemalige Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist aus dem Gefängnis verlegt worden - nach Angaben der Militärs in den Hausarrest. Grund sei die Hitze.
Nach Militärputsch entmachtet und inhaftiert: Aung San Suu KyiQuelle: epa
Die entmachtete Regierungschefin Myanmars, Aung San Suu Kyi, ist aus dem Gefängnis in den Hausarrest verlegt worden. Das teilte ein Militärsprecher mit. Grund dafür seien gesundheitliche Sorgen wegen der hohen Temperaturen in der Hauptstadt Naypyidaw, wo Suu Kyi bislang in Haft war.
Der ehemalige Präsident Win Myint wurde demnach ebenfalls in den Hausarrest überstellt. Auch weitere ältere und gebrechliche Gefangene hätten das Gefängnis verlassen dürfen - wohin sie gebracht worden sind, sagte der Militärsprecher nicht. Insbesondere ältere Gefangene müssten vor einem Hitzschlag geschützt werden, hieß es.

Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi war Ende 2022 zu sieben weiteren Jahren Haft verurteilt worden.

30.12.2022 | 00:25 min
Unklar ist, wie lange Aung San Suu Kyi im Hausarrest bleiben soll. Bevor sie ins Gefängnis kam, war sie Berichten zufolge in einem Haus auf einem Militärstützpunkt festgehalten worden. In der Hauptstadt Naypyidaw lag die Temperatur am Dienstag bei knapp 40 Grad Celsius.

Berichte über schlechteren Gesundheitszustand

Aung San Suu Kyi wurde wegen diverser angeblicher Vergehen zu einer Haftstrafe von mehreren Jahrzehnten verurteilt. Menschenrechtler kritisieren die Strafe als politisch motiviert. Die Friedensnobelpreisträgerin war im Februar 2021 durch einen Militärputsch entmachtet worden. 2023 verringerte die Militärjunta die Strafe um sechs Jahre.

Unterwegs mit der People's Defence Force. So nennen sich die bewaffneten Gruppierungen, die seit dem Putsch gegen das burmesische Militär kämpfen.

23.11.2022 | 20:13 min
Der Gesundheitszustand der früheren Regierungschefin hat sich Berichten zufolge im Gefängnis verschlechtert. Im September vergangenen Jahres wurde berichtet, sie leide unter niedrigem Blutdruck, Schwindelgefühl und Appetitlosigkeit. Eine Behandlung in qualifizierten Einrichtungen außerhalb des Gefängnisses werde ihr aber verweigert. Diese Berichte konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden, aber ihr jüngerer Sohn Kim Aris sagte in Interviews, er habe gehört, dass seine Mutter extrem krank gewesen sei
Seit dem Umsturz im Februar 2021 versinkt Myanmar in Chaos und Gewalt. Die Junta gerät politisch und angesichts anhaltender Kämpfe in manchen Landesteilen auch militärisch zunehmend unter Druck. Die militärischen Verbände der Oppositionskräfte kontrollieren mittlerweile fast alle Grenzen Myanmars zu Thailand, Laos, China, Indien und Bangladesch.
Quelle: AP, dpa, KNA

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