: Welpen getötet: US-Gouverneurin in der Kritik

30.04.2024 | 11:10 Uhr
US-Gouverneurin Kristi Noem gerät in die Kritik, weil sie in einem Buch schreibt, dass sie vor rund 20 Jahren einen "aggressiven" Welpen erschossen hat. Enthüllung mit Kalkül?
Kristi Noem, Gouverneurin von South Dakota, wird im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump als mögliche US-Vizepräsidentin gehandelt. (Archiv)Quelle: AP
Die Kritik an der Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, wird lauter, nachdem sie in einem Buch beschrieben hat, wie sie einst einen Hundewelpen erschossen habe. Die Republikanerin, die im Fall eines Wahlsiegs von Donald Trump als potenzielle US-Vizepräsidentin gehandelt wird, schrieb, sie habe das Jungtier getötet, weil es zu ungestüm und aggressiv gewesen sei.
Tierschützer, Vertreter der Demokraten, aber auch ihrer eigenen Partei werfen Noem vor, es hätte andere Möglichkeiten gegeben, mit dem Welpen umzugehen.

Vorfall vor rund 20 Jahren

In ihrem demnächst erscheinenden Buch "No Going Back: The Truth on What's Wrong with Politics and How We Move America Forward" (Die Wahrheit darüber, was in der Politik falsch läuft und wie wir Amerika voranbringen), von dem die Zeitung "The Guardian" ein Vorab-Exemplar erhalten hat, berichtet Noem, dass sie den Hund vor zwei Jahrzehnten auf einen Vogeljagdausflug mitgenommen habe.
Der 14 Monate alte Deutsch-Drahthaar habe dann eigenmächtig Fasane gejagt, Haushühner verfolgt und sich plötzlich umgedreht, "um mich zu beißen", heißt es in dem Buch. Daraufhin, so schreibt Noem, habe sie den Hund zu einer Kiesgrube geführt und getötet. Sie habe auch schon eine ihrer Familie gehörende Ziege erschossen, weil diese gemein gewesen sei und ihre Kinder verfolgt habe.

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Noem: Einfacher Weg oft nicht der richtige Weg

Noem wollte die Welpentötung nach eigener Darstellung als Beleg für ihre Bereitschaft anführen, schwierige Entscheidungen zu treffen. "Wie ich in meinem Buch erklärt habe, war es nicht einfach", schrieb sie auf der Plattform X, ehemals Twitter. "Aber oft ist der einfache Weg nicht der richtige Weg."
Kristi Noem auf X
Die Geschichte ergebe keinen Sinn, schrieb der konservative Kommentator Tomi Lahrenco im Internet. "Es gehört nicht zum ländlichen Leben oder zur Landwirtschaft, Hunde zu erschießen." Mehrere Nutzer sozialer Netzwerke verglichen Noem mit Cruella de Vil, der Bösewichtin aus dem Disney-Klassiker "101 Dalmatiner".

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Demokrat Nesiba: Enthüllung kalkuliert

"Ich bin mir nicht sicher, was dümmer war: Die Tatsache, dass sie den Hund ermordet hat, oder die Tatsache, dass sie dumm genug war, dies in einem Buch zu veröffentlichen", sagte Joan Payton vom German Wirehaired Pointer Club of America. Der Club beschrieb die Rasse als "hochenergetisch". Noem sei zu ungeduldig gewesen und habe beim Training ein Schockhalsband verwendet, das nicht richtig funktioniert habe.
Der Minderheitsführer der Demokraten im Senat von South Dakota, Reynold Nesiba, hielt die Enthüllung eher für kalkuliert als für dumm. Seit Jahren kursiere unter Abgeordneten die Geschichte, dass Noem einen Hund in einem "Wutanfall" getötet habe und dass es Zeugen dafür gebe. Er spekulierte, dass Noem die Geschichte jetzt öffentlich gemacht habe, weil sie als Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten in den USA gehandelt wird.
Sie wusste, dass dies eine politische Schwachstelle war.
Reynold Nesiba, Minderheitsführer der Demokraten im Senat von South Dakota
Sie habe selbst handeln wollen, bevor jemand anderes die Geschichte gegen sie verwenden würde. "Warum sonst sollte sie darüber schreiben?", fragte Nesiba.
Quelle: AP

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