: UN: Frauenrechte weltweit "zurückgedrängt"

17.04.2024 | 13:23 Uhr
Der aktuelle Weltbevölkerungsbericht zeichnet ein besorgniserregendes Bild: Die Freiheit von Mädchen und Frauen, selbst über ihren Körper zu bestimmen, ist weltweit zurückgegangen.
Gewalt gegen Frauen bleibt weltweit ein großes Problem. (Symbolbild)Quelle: Reuters
Rassismus, Sexismus und andere Formen von Diskriminierung verletzen nach einem Bericht der UN das Recht von Millionen Mädchen und Frauen weltweit auf sexuelle und reproduktive Gesundheit. Das berichtete der UN-Bevölkerungsfonds UNFPA in New York. UNFPA-Chefin Natalia Kanem sagte, Rechte von "Frauen, Mädchen und geschlechtsdiversen Menschen" würden immer stärker zurückgedrängt.
Gemeint ist damit nach der Definition des deutschen Ministeriums für Entwicklungszusammenarbeit "das uneingeschränkte körperliche und seelische Wohlbefinden in Bezug auf alle Bereiche der Sexualität und Fortpflanzung des Menschen".

Gewalt in der Partnerschaft ist in Deutschland keine Seltenheit.

08.03.2024 | 01:46 min

Körper von Frauen als "politische Schlachtfelder missbraucht"

Politische Entscheidungsgremien seien zu sehr von Männern dominiert, sagte die UNFPA-Exekutivdirektorin Natalia Kanem, Frauen hätten zu wenig Mitspracherecht. Vielfach würden die Körper der Frauen als politische Schlachtfelder missbraucht, sagte sie unter anderem in Bezug auf Debatten etwa über das Recht auf Abtreibung.
Das Leben und die Gesundheit von Frauen und Mädchen sollten nicht politischem Druck ausgesetzt sein.
Natalia Kanem, UNFPA-Exekutivdirektorin

Frauen im Jemen berichten von ihrer fortschreitenden Entrechtung und von Gewalt unter der Huthi-Miliz.

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Bericht: Eine von vier Frauen kann Sex nicht verwehren

Ein weiterer Indikator für Frauenrechte ist die Müttersterblichkeit. Rund 800 Frauen sterben jeden Tag während der Geburt, wie UNFPA weiter berichtete. Ein Viertel aller Frauen habe bislang nicht das Recht, Nein zu sagen, wenn ihr Partner Sex wolle, und jede zehnte Frau könne keine eigenen Entscheidungen über Empfängnisverhütung treffen.
Überall seien die Ärmsten am stärksten benachteiligt: Die Hälfte der Todesfälle im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt oder Komplikationen danach entfalle auf Länder mit humanitären Krisen oder Konflikten. Das seien etwa 500 Todesfälle jeden Tag. Auch innerhalb von Ländern profitierten reichere Frauen stärker von Gesundheitsdiensten als ärmere.

"Wir fordern, dass EU-weit Einvernehmlichkeit ausschlaggebend dafür ist, ob ein Sexualakt eine Vergewaltigung ist oder nicht", sagt Kristina Lunz, Aktivistin für feministische Außenpolitik, im ZDF-Morgenmagazin.

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UN-Bericht fordert Unterstützung für benachteiligte Frauen

UNFPA verlangt Programme zur Verbesserung der Situation, die sich spezifisch an die benachteiligten Frauen richten. Investitionen von 79 Milliarden Dollar (rund 74 Mrd. Euro) in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen könnten bis 2030 rund 400 Millionen ungeplante Schwangerschaften verhindern und eine Million Leben retten.
Der jährlich erscheinende Report wird vom UN-Bevölkerungsfonds herausgegeben. Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung veröffentlicht eine kürzere Version des Berichts auf Deutsch. Im Vordergrund stehen Aspekte der sexuellen Selbstbestimmung, die Umsetzung reproduktiver Rechte sowie der Zugang von Frauen und Mädchen zum Gesundheitswesen.
Quelle: dpa, AFP

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