Update

: Waren die Corona-Regeln übertrieben?

von Kathrin Wolff
17.11.2022 | 16:05 Uhr
Die juristische und wissenschaftliche Aufarbeitung der Pandemie, Urteile zu NSU 2.0 und MH17-Absturz - und ein neuer Stern in einer Sanduhr.

Guten Abend,

es war eine kurze Wortmeldung neulich in der 19-Uhr-heute-Sendung, die mich auf dem Sofa aufschreien ließ: "In den ersten Corona-Wellen Kitas zu schließen, war medizinisch nicht angemessen und unnötig", zitierte Mitri Sirin das Ergebnis der Corona-Kita-Studie - durchgeführt von Deutschem Jugendinstitut und Robert-Koch-Institut, finanziert von der Bundesregierung. Was? War all das Improvisieren zwischen Arbeit und Kinderbetreuung umsonst? Hätten wir uns Monate weit jenseits der Belastungsgrenze ersparen können? Offenbar schon - weiß man heute.
Die Erkenntnis führt unweigerlich zu der Frage, die mal konstruktiver, mal aggressiver seit zwei Jahren gestellt wird: Waren noch weitere Corona-Regeln falsch?
Dieser Meinung ist die AfD schon lange und versuchte, juristisch dagegen vorzugehen. Und so landete der Streit um eine Corona-Verordnung aus Thüringen heute vor dem Bundesverfassungsgericht. Das entschied aber, sich nicht dazu zu äußern - unter anderem, weil es in dem Thüringer Fall um eine Einzelfrage gehe.
Vieles ist noch offen in der großen Corona-Regel-Bilanz. Und viele Antworten werden mehrdeutig ausfallen, wie eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel im Sommer zeigte: Demnach brachten die Masken in der ersten Welle nichts - in der zweiten aber schon. Und Schulschließungen senkten zwar die Infektionszahlen deutlich - sind aber laut den Autoren wegen der negativen Folgen für die Kinder trotzdem nicht unbedingt zu empfehlen.

Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

Luftangriffe treffen Ukraine schwer: Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge haben russische Raketen die Energieinfrastruktur der Ukraine zuletzt stark beschädigt. "Obwohl ein großer Teil der Raketen erfolgreich abgefangen wurde, steht die Ukraine vor einem erheblichen Rückgang der aus ihrem nationalen Netz verfügbaren Leistung."
"Täter und Opfer nicht verwechseln": Nach dem Raketeneinschlag in Polen betont die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann im ZDF: "Der Täter ist Wladimir Putin, er mordet weiter in der Ukraine."

Sehen Sie hier das Interview mit Strack-Zimmermann.

17.11.2022 | 05:17 min
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was darüber hinaus wichtig ist

Fast sechs Jahre Haft nach "NSU 2.0"-Drohschreiben: Ein 54-Jähriger aus Berlin hatte rassistische Mails, Faxe und SMS an Rechtsanwälte, Politikerinnen, Journalistinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens geschickt. Das Landgericht Frankfurt verurteilte ihn nun unter anderem wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten und Volksverhetzung.
Gefangenes Mädchen in Attendorn - wo war das Jugendamt? Ein Mädchen ist jahrelang in einem Haus eingesperrt gewesen. Interne Unterlagen zeigen: Hinweise zum Fall wurden offenbar nicht konsequent verfolgt.
Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis, zum Stand der Impfungen und zur allgemeinen Lage in Deutschland und weltweit.
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Zahlen des Tages

Es ist ein Paradox: 90 Prozent der Deutschen halten es für wahrscheinlich, dass sexualisierte Gewalt vor allem in Familien stattfindet. Aber in der eigenen halten es 85 Prozent für unwahrscheinlich oder ausgeschlossen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Bundesfamilienministerium zum Auftakt der Aufklärungskampagne "Schieb den Gedanken nicht weg" vorstellte.

Bild des Tages


Im Hals dieser "Sanduhr" entsteht ein neuer Stern - sichtbar gemacht durch die Nahinfrarotkamera des James-Webb-Weltraumteleskops.

Weitere Schlagzeilen

Streaming-Tipp für den Feierabend

Jahrelanger sexueller Missbrauch von mindestens 32 Kindern auf einem Campingplatz: Die ZDFinfo-Doku-Reihe "Die Kinder von Lügde - Alle haben weggesehen" will herausfinden, wie es möglich war, dass Missbrauch an so einem öffentlichen Ort unbemerkt geschehen konnte. (Vier Folgen von je gut 40 Minuten in der Mediathek oder morgen ab 20:15 Uhr in ZDFinfo.)

Teil 1 der Doku "Die Kinder von Lügde"

18.11.2022 | 41:11 min
Eine tote Umweltschützerin, ein Investigativjournalist, ein Familiengeheimnis - und das alles vor der wunderschönen Kulisse der Färöer-Inseln: Darum geht es in der Serie "Trom - Tödliche Klippen" auf Arte. Spannend und sehenswert! (Sechs Folgen von je etwa 40 Minten, bis 2026 in der Mediathek.)

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