Update

: Londoner Verhältnisse: Wohnen als Luxus

von Antje Pieper
07.06.2023 | 04:05 Uhr
Wer in München wohnt, mag sich das kaum vorstellen, aber: Mieten können noch teurer sein. Warum London ein warnendes Beispiel ist.

Guten Morgen,

wer soll das noch bezahlen? Jeder, der gerade eine Wohnung zum Mieten sucht, vor allem in Großstädten wie Berlin und München, stöhnt. Und es wird noch schlimmer, hat kürzlich erst der Deutsche Mieterbund gewarnt: Die Mieten würden noch mehr steigen, viel stärker als die Löhne.
In Großbritannien kennt man das nur zu gut: Londons Mieten gehören zu den höchsten in ganz Europa. Umgerechnet 1.600 Euro kalt für ein Ein-Zimmer-Apartment zahlen zum Beispiel Louise Hemfrey und ihr Freund. Beide studiert, gute Jobs, Anfang dreißig.
Um an ein neues Zuhause zu kommen, durchleben Interessierte eine regelrechte Tortur: Für Besichtigungstermine muss nicht selten gezahlt werden, hunderte Mitbewerber, sechs Monatsmieten im Voraus und das für teilweise heruntergekommene Räume. In Louises Apartment sind Boiler und Kühlschrank kaputt, es gibt nur lauwarmes Wasser, der Vermieter lässt sich nicht blicken. Besser so, meint die 33-Jährige, denn später eingezogene Nachbarn zahlen schon 500 Euro mehr für die gleiche Größe.
"Die Menschen in London geben im Durchschnitt mehr als 50 Prozent ihres Einkommens für ihre Wohnkosten aus. Untersuchungen haben ergeben, dass, wenn man mehr als 30 Prozent für das Wohnen ausgibt, dies zu psychischen Problemen führt", erzählt Städteexpertin Anna Minton unserem Korrespondenten Andreas Stamm, der heute im auslandsjournal über den Mietwahnsinn in London berichtet.
Der Markt regelt alles - so das Mantra auf der Insel. Eine Überzeugung, die sich nicht jeder leisten kann.
Kommen Sie gut durch den Tag!
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Kiew und Moskau streiten vor UN-Sicherheitsrat: Vor dem UN-Sicherheitsrat in New York wiesen sich Kiew und Moskau gegenseitig die Schuld für die Zerstörung des Kachowka-Staudamms zu. Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia sprach am Dienstag bei einer kurzfristig einberufenen Dringlichkeitssitzung von einem "Akt des ökologischen und technologischen Terrorismus". Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte dagegen, dass der Vorfall auf "vorsätzliche Sabotage Kiews" zurückzuführen und wie ein Kriegsverbrechen einzuordnen sei.
Selenskyj sagt Menschen Hilfe zu: Nach Darstellung Selenskyjs diente die Sprengung des Staudamms dazu, die ukrainische Gegenoffensive auszubremsen. "Wir werden trotzdem unser gesamtes Land befreien", kündigte er an. Den Menschen in der Region sagte Selenskyj derweil Hilfe zu. Die Regierung tue alles, um Hochwasseropfer zu retten und die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Zwei neue Bewerber um das Amt des US-Präsidenten: Heute wollen der ehemalige Trump-Vize Mike Pence und der Gouverneur von North Dakota, Doug Burnum, offiziell in das Rennen um das Amt des US-Präsidenten einsteigen. Pence will seine Kampagne heute offenbar in Iowa eröffnen.
Deutscher Evangelischer Kirchentag beginnt: Bis zum 11. Juni soll die Veranstaltung in Nürnberg dauern. Der 38. Evangelische Kirchentag beginnt mit einer Pressekonferenz und einer Gedenkveranstaltung an Nürnbergs Rolle während der Zeit der Nationalsozialisten. Erwartet werden unter anderem Bundespräsident Steinmeier und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.
Baerbock und Heil in Südamerika: Die Außenministerin und der Arbeitsminister führen ihren Besuch in Brasilien fort. In der nordbrasilianischen Stadt Belém geht es heute vor allem um Klima- und Umweltthemen. Baerbock reist später weiter nach Kolumbien.
Neue EU-Fahrgastrechte treten in Kraft: Seit heute gelten die neuen EU-weiten Rechte für Fahrgäste. In Deutschland ändert sich dadurch einiges - Verbraucherschützer sehen teilweise Rückschritte:

06.06.2023 | 01:42 min

Zahl des Tages

Zu rund 50.000 Verurteilungen wegen Homosexualität und Kuppelei kam es in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1949 und 1969. Mit einer Änderung des Strafrechts entfiel die Strafverfolgung schließlich vor 50 Jahren.

Gesagt

Vor 50 Jahren besuchte mit Willy Brandt der erste Regierungschef der Bundesrepublik Deutschland offiziell den Staat Israel. Begleitet wird Brandt bei diesem historischen Staatsbesuch 1973 unter anderem von Schriftsteller Günter Grass.
Die deutsch-israelischen Beziehungen - ich sage das auch jetzt mit der gebührenden Unterstreichung - müssen vor dem düsteren Hintergrund der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft gesehen werden, und genau dies meinen wir, wenn wir sagen: Unsere normalen Beziehungen haben den Charakter der Besonderheit.
Willy Brandt, 1973

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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

28.03.2024 | 01:52 min
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So wird das Wetter heute

Am Mittwoch bleibt es im Norden und Süden meist sonnig und trocken. In der Mitte bilden sich bei wechselnder Bewölkung einige, teils kräftige Schauer und Gewitter. Die Höchstwerte liegen zwischen 20 und 28 Grad, an der Nordsee nur um 16 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch
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