: EU will Handys besser vor Hackern schützen

15.09.2022 | 12:59 Uhr
Die Bedrohung durch Hackerangriffe steigt. Die EU-Kommission plant ein Gesetz zum besseren Schutz von Handys und anderer Technik. Bei Missachtung drohen Herstellern Geldstrafen.
Handys, Computer und andere technische Geräte können Ziel von Hackern werden. Die EU will den Schutz verbessern. Quelle: Imago
Handys, Smartwatches und andere internetfähige Alltagsprodukte sollen sicherer gegen Hackerangriffe werden. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, den die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel vorstellte.
Herstellern, die ihre Produkte nicht gegen Cyberattacken wappnen, drohen drakonische Strafen. Die Kommission sieht Geldbußen von bis zu 15 Millionen Euro oder 2,5 Prozent des Umsatzes vor.

Jedes Gerät mit Internetverbindung "mögliches Einfallstor"

Ob Computer, Telefone, Haushaltsgeräte, Autos oder Spielzeuge: Jedes Gerät mit Internetverbindung sei "ein mögliches Einfallstor für einen Cyberangriff", erklärte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton.
Konkret sieht Brüssel im Rahmen des sogenannten "Cyber Resilience Acts" technische Auflagen für Produkte und ihre Betriebssysteme vor. Sicherheitslücken oder Vorfälle müssen von den Herstellern zudem dokumentiert werden.
Tweet der EU-Kommission
Damit werde die EU einen weltweiten Standard schaffen, prophezeite der Kommissar für "europäische Lebensart", Margaritis Schinas. Für die Umsetzung sollen die Mitgliedsstaaten verantwortlich sein. Die Verordnung erfordert die Zustimmung des Europaparlaments und der Mitgliedsländer.

"Bürokratischer Aufwand": Verband kritisiert Dokumentationspflichten

Positiv reagierte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI):
Es ist richtig, dass Hersteller nur digitale Produkte auf dem Binnenmarkt anbieten dürfen, die über ausreichende Sicherheitsmerkmale verfügen.
Iris Plöger, BDI
Damit werde der "rechtliche Wildwuchs" von Sicherheitsanforderungen beendet, so Plöger. Auch der Digitalverband Bitkom begrüßte den EU-Gesetzesentwurf grundsätzlich. Brüssel schaffe so "deutlich mehr Sicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher", erklärte Verbandschef Achim Berg.
Kritisch sieht er allerdings die "umfangreichen Dokumentationspflichten", wodurch den Unternehmen ein "hoher bürokratischer Aufwand" entstehe.
Quelle: AFP

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