: Musk schaltet gesperrte Twitter-Konten frei

25.11.2022 | 02:03 Uhr
Erst Donald Trump, nun sollen weitere bislang gesperrte Personen zurückkehren dürfen: Twitter-Chef Elon Musk hat die pauschale Freigabe gesperrter Accounts angekündigt.
Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk hat angekündigt, von dem Kurznachrichtendienst verbannte Accounts in der kommenden Woche grundsätzlich wieder freischalten zu wollen. Zuvor hatte er Nutzer darüber abstimmen lassen, ob es für gesperrte Konten eine "Generalamnestie" geben soll, sofern diese nicht gegen Gesetze verstoßen oder Spam-Nachrichten verbreitet haben.
Eine Mehrheit der teilnehmenden Nutzer sprach sich für eine Reaktivierung aus. "Das Volk hat gesprochen. Nächste Woche beginnt die Amnestie", schrieb Musk am Donnerstagabend in einem Tweet.

Musk: 72 Prozent der Stimmen für Freischaltung

Von den mehr als 3,1 Millionen Umfrage-Teilnehmern antworteten 72,4 Prozent, dass Twitter gesperrte Konten wieder zulassen sollte, wie Musk schrieb. Nach jüngsten Angaben kommt der Dienst auf mehr als 230 Millionen täglich aktive Nutzer.
Umfragen auf Twitter stehen allen Nutzern offen und können von gefälschten Konten und Bots genutzt werden.

Musk schaltete zuletzt Trump-Account wieder frei

Musk hatte Ende Oktober angekündigt, dass vor der Wiederaktivierung von Twitter-Konten ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten gebildet werden solle. In der vergangenen Woche ließ der Tech-Milliardär dann nach einer Nutzerumfrage den Account des früheren US-Präsidenten Donald Trump freischalten.
Trump war seit Januar 2021 von Twitter verbannt. Er hatte am 6. Januar Sympathie für seine Anhänger bekundet, die den Sitz des US-Parlaments gestürmt hatten. Die anstößigen Tweets vom 6. Januar fehlen in dem freigeschalteten Profil. Trumps widerlegte Behauptungen über die ihm angeblich von Joe Biden gestohlene Präsidentenwahl sind weiterhin mit Warnhinweisen versehen.

Werbeeinnahmen von Twitter brechen ein

Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Seit der Übernahme macht dem Unternehmen unter anderem die Zurückhaltung großer Werbekunden zu schaffen. Werbeeinnahmen machten zuletzt rund 90 Prozent der Erlöse aus.
Eine pauschale Amnestie für gesperrte Konten könnte die Behörden alarmieren, die Musks Umgang mit Hassbotschaften genau beobachten, seit er das einflussreiche Online-Netzwerk gekauft hat.
Quelle: AP, dpa, AFP, Reuters

Themen

Mehr zu Twitter und Elon Musk