: Brexit - eine Chronologie der Ereignisse
Brexit - eine Chronologie der Ereignisse
Vom Referendum bis heute: Mehr als drei Jahre nach dem "No" zur EU steht London vor einem Scherbenhaufen. Ein Überblick über die wichtigsten Etappen seit dem Austrittsvotum.
Quelle: dpaJa zum Brexit
Bei dem Referendum im Juni 2016 spricht sich eine Mehrheit von 51,9 Prozent der Wähler für den EU-Austritt Großbritanniens aus. Damit verlässt erstmals ein Mitgliedsstaat die EU.
Quelle: ReutersCameron tritt zurück
Einen Tag nach dem Referendum erklärt Premierminister David Cameron, der für den Verbleib in der EU geworben hatte, seinen Rücktritt.
Quelle: dpaBrexit-Befürworter übernehmen die Regierungsgeschäfte
Im Juli 2016 wird Theresa May Premierministerin. Sie galt als EU-Skeptikerin, hatte sich vor dem Referendum aber ...
Quelle: apBrexit-Befürworter übernehmen die Regierungsgeschäfte
... den Brexit-Gegnern angeschlossen. Brexit-Wortführer Boris Johnson wird Außenminister. (Archivbild)
Quelle: APAustrittserklärung bis Ende März
Im Oktober 2016 kündigt May an, bis Ende März 2017 den Austrittsantrag nach Artikel 50 des EU-Vertrags einzureichen. Danach ...
Quelle: ReutersZeitplan für die Verhandlungen
... beginnen die ursprünglich auf zwei Jahre angelegten Verhandlungen mit der EU.
Quelle: dpaJuristische Entscheidung
Im November 2016 entscheidet der High Court: Die Regierung darf die Verhandlungen mit Brüssel nur mit Zustimmung des Unterhauses einleiten. Theresa May hält an ihrem Zeitplan fest.
Quelle: dpaAbstimmung im Parlament
Am 14. März 2017 stimmt das britische Parlament für das von der Regierung vorgelegte Brexit-Gesetz. Zwei Tage später wird es von Königin Elizabeth II. unterzeichnet.
Quelle: ReutersOffizielle Austrittserklärung
Im März 2017 übergibt der britische EU-Botschafter Tim Barrow den Antrag auf einen Austritt aus der EU. Dieser löst Artikel 50 des EU-Vertrags aus, der den Austritt regelt.
Quelle: dpaVerlorene Mehrheit
Am 8. Juni 2017 finden auf Mays Initiative hin vorgezogene Neuwahlen statt. Die Tories verlieren ihre Mehrheit und sind nun auf die Unterstützung der nordirischen DUP angewiesen.
Quelle: reutersErste Konditionen vereinbart
London und Brüssel einigen sich am 8. Dezember 2017 auf drei Hauptbereiche für die Trennung: Großbritanniens Austrittszahlung an die EU, Bürgerrechte und die irische Grenze.
Quelle: ap"Brexit-Minister" Davis tritt zurück
Am 6. Juli 2018 bekommt May vom Kabinett grünes Licht, um eine "Freihandelszone" mit der EU anzustreben. Zwei Tage später tritt "Brexit-Minister" Davis aus Protest zurück.
Quelle: Victoria Jones/PA Wire/dpaBoris Johnson tritt zurück
Am 9. Juli folgt Außenminister Johnson seinem Beispiel. Im September ein weiterer Rückschlag für May: Die Staats- und Regierungschefs der EU fordern Nachbesserungen für ihre Pläne.
Quelle: reutersEinigung auf Vertragsentwurf
Die EU veröffentlicht am 13.11. Pläne für einen Brexit ohne Abkommen. Nur wenig später heißt es aus London, die Verhandlungspartner hätten sich auf einen Vertragsentwurf geeinigt.
Quelle: dpaMisstrauensvotum überstanden
May verschiebt die für den 10. Dezember 2018 angesetzte Abstimmung. Wenig später übersteht sie ein Misstrauensvotum ihrer eigenen Partei.
Quelle: APBritische Parlamentarier lehnen Vertrag ab
Das Unterhaus lehnt am 15. Januar 2019 das Abkommen zwischen der EU und Großbritannien mit überwältigender Mehrheit ab.
Quelle: dpaZweites Misstrauensvotum
Die Abgeordneten sprechen Premierministerin May am 16. Januar 2019 knapp das Vertrauen aus.
Quelle: dpaMay will nochmal über Nordirland-Frage verhandeln
Am 21. Januar 2019 stellt May ihren "Plan B" vor, der im Grunde genommen wie "Plan A" ist: Kein zweites Referendum, kein Ausschluss eines harten Brexits.
Quelle: APVermeintlicher Durchbruch in Straßburg
Einen Tag vor der zweiten Abstimmung im Unterhaus erhält May die Zusage von EU-Kommissionspräsident Juncker, nicht auf unbestimmte Zeit an die Backstop-Regelung gebunden zu sein.
Quelle: ReutersZweite Abstimmung, zweite krachende Niederlage
Doch auch am 12. März 2019 scheitert die Abstimmung im Unterhaus klar. Eine krachende Niederlage für May.
Quelle: ReutersTheresa May will eine Verschiebung
20. März 2019: Theresa May bittet in einem Brief die EU um eine Verschiebung des EU-Austritts um maximal drei Monate - bis zum 30. Juni.
Quelle: ReutersDie EU setzt auf eine Doppelstrategie
Falls das Unterhaus in einer möglichen dritten Abstimmung doch noch zustimmt, soll der Austritt zum 22. Mai erfolgen. Falls nicht, ...
Quelle: imagoDie EU setzt auf eine Doppelstrategie
... wird den Briten ein bedingungsloser Aufschub bis zum 12. April gewährt. Bis dahin müsse London den EU-Partnern einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen unterbreiten.
Quelle: apMay bietet Rücktritt an
Kurz vor den Abstimmungen am 27. März 2019 bietet Theresa May ihren Rücktritt an, falls das Parlament ihr Brexit-Abkommen doch noch annimmt.
Quelle: picture alliance / NurPhotoDas Unterhaus hat eigene Pläne
Am 27. März stimmt das Unterhaus über acht Alternativen zu Mays Brexit-Vertrag ab. Keiner der Anträge findet die Zustimmung der Abgeordneten.
Quelle: dpaEs wird wieder abgestimmt
Parlamentspräsident John Bercow macht schließlich den Weg für eine weitere Abstimmung über die Austrittserklärung zu. Zuvor hat die Regierung einen abgeänderten Antrag eingebracht.
Quelle: reutersMay zum dritten Mal krachend gescheitert
Die Abgeordneten lehnen am 29. März zum dritten Mal Mays Brexit-Deal ab. London steht nun entweder vor einem langen Aufschub des Austritts - oder vor einem Brexit ohne Abkommen.
Quelle: dpaMay bietet Labour-Chef Corbyn Gespräche an
Im April geht May auf die Opposition zu und bietet auch ein weiteres Referendum an. Die Brexit-Hardliner sind empört. Die Verhandlungen scheitern.
Quelle: John Stillwell/PA Wire/dpaGroßbritannien nimmt an Europawahl teil
Die EU und Großbritannien einigen sich auf eine "flexible" Verschiebung des Brexit bis spätestens zum 31. Oktober 2019. Das zwingt die Briten zur Teilnahme an der Europawahl.
Quelle: ReutersNigel Farage mit Brexit-Partei im Aufwind
Der Europawahlkampf bringt Nigel Farage mit seiner Brexit-Party viele Sympathien.
Quelle: dpaAm 24. Mai kündigt May ihren Rücktritt an
Ende mit Tränen: Theresa May erklärt, sie werde den Vorsitz der Konservativen Partei am 7. Juni abgeben. Damit sind auch ihre Tage als Premier gezählt.
Quelle: ReutersBrexit-Partei stärkste Kraft
Am 26. Mai werden die Ergebnisse der Europawahl bekannt gegeben. Die Brexit-Partei belegt den ersten Platz, Tories und Labour verzeichnen große Verluste.
Quelle: dpaTheresa May gibt Parteivorsitz auf
Am 7. Juni tritt Theresa May dann offiziell als Vorsitzende der Tories zurück. Um ihre Nachfolge bewerben sich gleich 13 Kandidaten.
Quelle: Stefan Rousseau/PA Wire/dpaDas neue Europaparlament tritt zusammen
Entgegen aller Planungen sind nun auch britische Abgeordnete dabei, als das neue Europaparlament in Brüssel zusammentritt. Eigentlich waren die Sitze bereits neu verteilt worden.
Quelle: dpaBoris Johnson gewinnt die Wahl zum Parteivorsitz
Aus 13 Kandidaten werden zwei: Boris Johnson und Jeremy Hunt. Am Ende entscheiden sich die Tory-Mitglieder in einer Mitgliederbefragung für Johnson. Sein Sieg wird am 23. Juli verkündet.
Quelle: reutersTheresa May tritt als Premierministerin zurück
Einen Tag später, am 24. Juli, reicht Theresa May ihren Rücktritt vom Amt der Premierministerin bei der Queen ein.
Quelle: APBoris Johnson wird neuer Premierminister
Noch am selben Nachmittag wird Boris Johnson von Queen Elizabeth II zum neuen Premierminister ernannt. In seiner Antrittsrede macht er deutlich: Er wird den Brexit durchsetzen.
Quelle: Victoria Jones/PA Wire/dpaSpannungen mit der EU wachsen
Johnson trifft sich mit Juncker, doch die Spannungen und Meinungsverschiedenheiten können nicht gelöst werden.
Quelle: Stefan Rousseau/PA Wire/dpaZwangspause für das Parlament
Premierminister Johnson schickt das britische Parlament ab dem 9. September in Zwangspause. Erst am 14. Oktober sollen die Abgeordneten wieder zusammentreten.
Quelle: Jessica Taylor/House of Commons/AP/dpaGesetz gegen harten Brexit
Am Tag vor der Zwangspause verabschiedet das britische Parlament noch ein Gesetz, dass einen No Deal Brexit verhindern soll.
Quelle: Jessica Taylor/House of Commons/AP/dpaRückschlag für Johnson
Der britische Supreme Court, der oberste Gerichtshof, entscheidet am 25. September, Johnsons Zwangspause für das Parlament sei verfassungswidrig.
Quelle: dpaUnterhaus tritt wieder zusammen
Bereits am nächsten Tag tritt das Unterhaus wieder zusammen. Es wird verbissen debattiert. Ganz oben auf der Agenda steht, mit allen Mitteln einen Chaos-Brexit zu verhindern.
Quelle: reutersJohnsons neuer Brexit-Vorschlag
Beim Parteitag in Manchester stellt Johnson seinen neuen Brexit-Plan vor. In einem Brief übermittelt er seine neuen Vorschläge - speziell zur Irlandfrage - am 2. Oktober an die EU.
Quelle: Danny Lawson/PA Wire/dpaWiederaufnahme der Verhandlungen in Brüssel
Am 4. Oktober 2019 nehmen die EU und Großbritannien erneut Verhandlungen auf. Beide Seiten scheinen wenig kompromissbereit, besonders mit Hinblick auf die Irlandfrage.
Quelle: Arne Immanuel Bänsch/dpaJohnson schiebt Merkel Schwarzen Peter zu
Wenige Tage später verbreitet die Regierung Johnson nach einem Telefonat mit Merkel, die Chancen auf ein Austrittsabkommen mit der EU stünden nun sehr schlecht.
Quelle: reutersQueen's Speech im Parlament
Am 14. Oktober hält Queen Elizabeth II. die Queen's Speech, in der Johnson seine Regierungspläne darlegt.
Quelle: ReutersEinigung in Brexit-Verhandlungen
Boris Johnson und Jean-Claude Juncker vermelden via Kurznachrichtendienst Twitter, man habe sich auf einen neuen Brexit-Deal einigen können.
Quelle: Craig Ruttle/FR61802 AP/dpaUnterhaus verschiebt Abstimmung über Brexit-Abkommen
Am 19. Oktober verschiebt das Unterhaus die Abstimmung über das Brexit-Abkommen mit 322 gegen 306 Stimmen. Johnson beantragt bei der EU daraufhin widerwillig einen Brexit-Aufschub.
Quelle: APJohnsons neueste Idee: Neuwahlen
Der britische Premier gibt nicht auf und schlägt dem Unterhaus am 24. Oktober Neuwahlen für den 12. Dezember vor.
Quelle: dpaLondoner Parlament lehnt Neuwahl-Antrag ab
Das Parlament in London lehnt den Neuwahl-Antrag ab. Johnson will nun ein Gesetz für Neuwahlen durchpeitschen.
Quelle: dpaDie EU gewährt einen neuen Brexit-Aufschub
Derweil gewährt die EU eine Verlängerung des Brexit bis Ende Januar 2020. Johnson akzeptiert diese Entscheidung.
Quelle: APWende in London
Nachdem sie sich erst dagegen gewehrt hatte, will die Labour-Partei unter Parteichef Jeremy Corbyn nun doch den von Johnson geforderten Neuwahlen zustimmen.
Quelle: dpaNeuwahlen am 12. Dezember
Am 29. Oktober stimmt das Unterhaus für Neuwahlen. Sogar seinen Wunschtermin kann Boris Johnson durchsetzen: Am 12. Dezember wird gewählt.
Quelle: AP