: Smarte Stromzähler sollen Pflicht werden

11.01.2023 | 14:55 Uhr
Moderne Stromzähler - sogenannte Smart Meter - sollen Pflicht werden. Das Kabinett hat dazu Pläne des Wirtschaftministeriums gebilligt. Was bedeutet das für Verbraucher?
Smart Meter sollen künftig den Gas- und Stromverbrauch kontrollieren.Quelle: epa
Die Bundesregierung will den Einbau digitaler Stromzähler vorantreiben. Einen entsprechenden Gesetzentwurf mit einem Fahrplan und neuen Vorgaben für die Geräte und ihre Nutzung billigte das Kabinett am Mittwoch in Berlin. Nun ist der Bundestag am Zug. Das Gesetz soll nach dem Willen der Regierung schon im Frühjahr in Kraft treten.

Smart Meter spätestens ab 2032 flächendeckend

Spätestens ab 2025 sollen alle Verbraucherinnen und Verbraucher die sogenannten Smart Meter nutzen können, wie die Regierung betonte. Dann sind Lieferanten auch verpflichtet, Letztverbrauchern mit intelligenten Messgeräten "dynamische Stromtarife" anzubieten.
Bis 2030 sollen die meisten Haushalte und Großverbraucher wie Unternehmen, Schulen und Schwimmbäder damit ausgestattet sein. Bis spätestens Ende 2032 sollen intelligente Stromzähler - sogenannte Smart Meter - flächendeckend zum Einsatz kommen.

Voraussetzung für dynamische Stromtarife

Smart Meter sind die Voraussetzung für dynamische Stromtarife, die etwa günstigeren Strom zu Tageszeiten von allgemein niedrigerem Verbrauch bieten.
Tweet des Wirtschaftsministeriums
"Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der stärkere Einsatz von Elektroautos im Verkehrsbereich und Wärmepumpen in Gebäuden erfordern eine intelligente Verknüpfung von Stromerzeugung und -verbrauch", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
Unser zukünftiges Energiesystem wird wesentlich flexibler und damit auch komplexer werden, und dafür brauchen wir Smart Meter und eine Digitalisierung der Energiewende.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne)
Doch was genau sind digitale Stromzähler bzw. Smart Meter und was bedeutet deren Einsatz?

Was genau sind Smart Meter?

Smart Meter sind digitale, vernetzte Messgeräte für Wärme oder Strom, die den Verbrauch automatisch an die Anbieter übertragen. Diese Daten können auch von den Verbrauchern ständig eingesehen werden, etwa auf einer Smartphone-App.
Smart Meter sorgen für Transparenz beim Energieverbrauch, wodurch sie Energieeinsparungen erleichtern und für mehr Energieeffizienz sorgen sollen. An der Smart-Meter-Technik gibt es bisher Kritik etwa von Datenschützern. Es wird befürchtet, dass die Daten missbraucht werden können, um die Lebensgewohnheiten der Menschen auszuspionieren.

Was kommt auf die Verbraucher zu?

Privathaushalte und Kleinanlagenbetreiber sollen laut Entwurf für ein intelligentes Messsystem künftig nicht mehr als 20 Euro pro Jahr zahlen, dies sei in den meisten Fällen deutlich weniger als bisher. Die Netzbetreiber sollen dafür stärker an den Kosten beteiligt werden, sie profitierten aber in besonderer Weise vom "Smart-Meter-Rollout". 

Wie sind die Stromversorger involviert?

Alle Stromversorger, unabhängig von der Kundenzahl, müssen laut Entwurf ab 2025 dynamische Stromtarife anbieten. Das heißt, zu bestimmten Zeiten ist Elektrizität billiger, zu anderen teurer.
Dadurch können Verbraucher den Strombezug in kostengünstigere Zeiten mit hoher Erzeugung erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne verlagern.
Quelle: Reuters, dpa

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