: 13 Millionen Menschen armutsgefährdet

04.08.2022 | 10:46 Uhr
Die Zahl der armutsgefährdeten Menschen in Deutschland ist 2021 minimal gesunken. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Demnach sind Frauen eher von Armut bedroht als Männer.
Warteschlange vor einer Tafel: 15,8 Prozent der Menschen in Deutschland sind von Armut bedroht. Quelle: dpa
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist fast jeder Sechste in Deutschland armutsgefährdet. Wie das Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, hatten 13 Millionen Menschen im vergangenen Jahr ein signifikantes Risiko, in Armut abzurutschen.
Das entspricht 15,8 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Damit ging der Wert im Vergleich zum Vorjahr, in dem rund 13,2 Millionen Menschen (16,1 Prozent) armutsgefährdet waren, leicht zurück.
Eine Person gilt nach der EU-Definition als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2021 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 15.009 Euro netto im Jahr (1.251 Euro im Monat), für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 31.520 Euro netto (2.627 Euro im Monat).

Frauen eher armutsgefährdet als Männer

Frauen waren laut Statistischem Bundesamt eher betroffen als Männer: Insgesamt waren 16,5 Prozent der Frauen, aber nur 15,1 Prozent der Männer im von Armut bedroht. Insbesondere bei Frauen ab 65 Jahren fiel mit 21 Prozent die Armutsgefährdungsquote deutlich höher aus, als bei Männern derselben Altersklasse, wo sie bei 17,4 Prozent lag.
Generell sei die Armutsgefährdung unter den Arbeitslosen am größten gewesen. Fast jeder zweite Arbeitslose (47 Prozent) sei im vergangenen Jahr armutsgefährdet gewesen, erklärte das Bundesamt. Bei den Erwerbstätigen seien es hingegen nur 8,6 Prozent gewesen, bei Personen im Ruhestand 19,3 Prozent.
Ebenso seien erheblich öfter Menschen aus Alleinerziehenden-Haushalten (26,6 Prozent) sowie Alleinlebende (26,8 Prozent) von Armut bedroht. Auch bei Personen in Haushalten von zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kinder habe die Armutsgefährdungsquote mit 23,6 Prozent über dem Bundesdurchschnitt gelegen.
Quelle: epd, KNA

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