: Carla Hinrichs klebt wieder auf der Straße

15.05.2023 | 13:50 Uhr
Die Aktivistin der "Letzten Generation" Carla Hinrichs wurde erst zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt - heute legte sie mit Mitstreitern in Berlin erneut den Verkehr lahm.
Carla Hinrichs, Sprecherin der Letzten Generation, bei der heutigen Aktion auf der A100 in Berlin.Quelle: dpa
Demonstrantinnen und Demonstranten der Klimagruppe "Letzte Generation" haben am Montagmorgen an 17 Orten in Berlin den Verkehr blockiert - unter ihnen auch die bekannte Aktivistin und Pressesprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs. Sie war erst in der vergangenen Woche vom Amtsgericht Frankfurt am Main wegen einer früheren Aktion zu zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. 
"Wir machen das hier nicht aus Spaß", sagte sie in einem Video bei Twitter:
Tweet der "Letzten Generation"
Zuvor hatte sie diese Aktion bei Twitter am Wochenende angekündigt, trotz des Richterspruchs: "Kein Urteil wird mich davon abhalten, für Gerechtigkeit zu protestieren", schrieb sie.

Amtsgericht: Urteil noch nicht rechtskräftig

Die Sprecherin des Frankfurter Amtsgerichts, Sylvia Hauptmann, erklärte die Rechtslage auf Anfrage so: Das Urteil von vergangener Woche sei noch nicht rechtskräftig, da Einspruchsfristen noch liefen. Sollte das Frankfurter Urteil rechtskräftig und Hinrichs für die Berliner Aktion erneut verurteilt werden, könnte ein Verstoß gegen die Bewährung festgestellt werden. Dann könnte es sein, dass Hinrichs ihre Haftstrafe antreten muss.

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" blockierten Straßen an rund 30 Orten in Berlin. Autofahrer reagierten darauf teils aggressiv, die Politik kritisiert die Protestform.

24.04.2023 | 02:25 min
Wie viele Menschen an den Blockaden in Berlin heute beteiligt waren, konnte eine Polizeisprecherin zunächst nicht sagen. Die Verkehrsinformationszentrale meldete lange Staus. Unterstützer der Letzten Generation kleben sich immer wieder auf Fahrbahnen fest, um ihre Forderungen nach einem strikten Klimaschutz durchzusetzen.

Fahrbahn durch die Aktionen beschädigt

Nach etlichen größeren Aktionen hatten die Aktivisten in den vergangenen Tagen pausiert. Am Montag nutzte die Gruppe nach eigenen Angaben ein Sand-Klebstoff-Gemisch, damit es besonders lange dauert, die festgeklebten Hände vom Asphalt zu lösen. Die Polizei meldete, sie habe teils Trennschleifer eingesetzt, so dass Fahrbahnschäden entstanden, die zunächst repariert werden mussten.
Nach Angaben eines dpa-Fotografen hatten sich auf dem Hohenzollerndamm zwei von insgesamt sechs Protestierenden an Mietwagen festgeklebt, die sie aufgestellt hatten, um den Verkehr zu stoppen. 
Quelle: dpa

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