: Zehntausende reisen von Hongkong nach China

08.01.2023 | 03:18 Uhr
Nach dem Ende der Null-Covid Politik sind seit Sonntag auch die meisten Reisebeschränkungen zwischen Hongkong und China aufgehoben. Der Andrang ist groß.
Nach der Öffnung der chinesischen Grenzen sind am Sonntag einige Zehntausend Reisende aus Hongkong nach China geströmt. Die ersten Besucher aus der chinesischen Sonderverwaltungsregion saßen schon am frühen Morgen Ortszeit in Zügen über die Grenzübergänge in die Volksrepublik.
Nach dem Ende der rigorosen Null-Covid-Politik vor einem Monat schaffte China mit Wirkung vom Sonntag die meisten Einreisebeschränkungen und vor allem die zuletzt einwöchige Zwangsquarantäne für Besucher ab.
Von Hongkong gilt allerdings vorerst eine Quote von 50.000 Einreisen pro Tag, für die sich Besucher über eine Online-Plattform anmelden müssen.

Hunderttausende Anmeldungen für Einreise nach China

Nach drei Jahren weitgehender Abschottung war die Nachfrage groß: 410.000 Hongkonger haben sich bereits für Einreisen angemeldet, berichtete die Zeitung "South China Morning Post".
In umgekehrte Richtung konnte am Sonntag ähnlich eine begrenzte Zahl von 6.600 Reisende aus China über die Grenze nach Hongkong wechseln. Reisende müssen negative PCR-Tests aus den letzten 48 Stunden nachweisen.

China: Öffnung nach Ende von "Null-Covid"

Die Öffnung folgt auf den abrupten Kurswechsel Anfang Dezember in China von dem seit 2020 verfolgten Null-Toleranz-Ziel mit Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne zu einer völligen Lockerung.
Seither rollt eine massive Infektionswelle durch das bevölkerungsreichste Land der Welt, die Krankenhäuser völlig unvorbereitet traf.

Chinas Corona-Politik

Quelle: epa
Nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Zwangsquarantäne, Massentests und Kontaktverfolgung hatte das bevölkerungsreichste Land am 7. Dezember seine harte Null-Covid-Politik abrupt aufgehoben. Die Kehrtwende wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen.

Experten sahen den Grund jedoch vor allem darin, dass die strikten Maßnahmen angesichts der explosionsartigen Ausbreitung nicht mehr aufrechterhalten werden konnten. Auch hatten die rigorosen Beschränkungen die zweitgrößte Volkswirtschaft zunehmend belastet.

Am Sonntag fielen nun die meisten Einreisebeschränkungen und vor allem die zuletzt einwöchige Zwangsquarantäne für Besucher ab.

Quelle: dpa

Reisemöglichkeiten weiter beschränkt - teure Tickets

Die Reisemöglichkeiten sind auch weiter begrenzt. Die Zahl der Flüge von China ins Ausland liegt gegenwärtig nur bei rund zehn Prozent des Volumens wie vor der Pandemie. Die Tickets sind teuer.
Auch müssen Touristen hinten anstehen: Zwar wollen Chinas Behörden jetzt wieder Reisepässe ausstellen oder verlängern, doch vorrangig nur für Geschäfts- und Studienreisen.
Umgekehrt wollen Chinas Botschaften wieder mehr Visa vergeben. Aber auch hier haben Geschäfts-, Arbeits- oder Studienaufenthalte und Familienbesuche Vorrang. Vor der Einreise nach China muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden.

Berlin rät von unnötigen Reisen nach China ab

Wegen der Überlastung des Gesundheitssystems in China und aus Angst vor neuen Virus-Varianten riet das Auswärtige Amt (AA) in Berlin von "nicht notwendigen" Reisen in die Volksrepublik ab.
Quelle: dpa

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