: Corona-Medikament soll Not-Zulassung erhalten
02.01.2022 | 13:51 Uhr
Wenn es wirksame Medikamente gegen Covid-19 gibt, sollen sie auch schnell auf den Markt. Der Gesundheitsminister macht sich jetzt für Paxlovid stark. Die Bundesregierung will eine rasche Zulassung des Corona-Medikaments Paxlovid des US-Unternehmens Pfizer erreichen. Mit dem Medikament soll möglichst noch im Januar ein neues Mittel zur Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe in Deutschland eingesetzt werden können.
Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekräftigt: "Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende dieses Monats (...) Lieferungen des Medikaments erhalten und eine Notfallzulassung erreicht haben", sagte Lauterbach (SPD) der "Welt am Sonntag".
Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten. Diese Gruppe ist groß und besonders gefährdet.
Einsatz noch vor EMA-Zulassung
Laut dem SPD-Minister bereitet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit eine solche nationale Zulassung des Medikament des US-Pharmakonzerns Pfizer vor. Deutschland solle so bereits vor der noch ausstehenden Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA in der Lage sein, Paxlovid einzusetzen.
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Vor knapp einer Woche hatte Lauterbach die Bestellung von einer Million Packungen Paxlovid bekanntgegeben. Der SPD-Politiker geht davon aus, dass damit der absehbare Bedarf ausreichend abgedeckt werde.
Wirkstoff hemmt Protein
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte kurz vor Weihnachten eine Notfallzulassung für Paxlovid ausgesprochen. Patienten nehmen nach Angaben des Herstellers über fünf Tage zwei Mal täglich jeweils drei Tabletten ein. Paxlovid besteht unter anderem aus dem Wirkstoff Nirmatrelvir, der ein Sars-CoV-2-Protein hemmt.
Damit soll die Vermehrung des Virus gestoppt werden. Nach Angaben von Pfizer von Anfang November verhindern die Corona-Pillen sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten.
Nebenwirkungen bei Geschmackssinn und Bluthochdruck
Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen. Die EU-Arzneimittelbehörde hatte außerdem mitgeteilt, dass Paxlovid nicht von Patienten mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen eingenommen werden dürfe und wegen Wechselwirkungen auch nicht in Kombination mit bestimmten anderen Arzneimitteln. Nicht empfohlen wird das Medikament für Schwangere. [
Quelle: AFP, dpa