FAQ
: Habe ich Omikron? Was man dazu wissen sollte
Das Risiko, sich mit Corona zu infizieren, war nie so hoch wie zur Zeit - die hochansteckende Variante Omikron treibt die Infektionszahlen Tag für Tag auf neue Höchststände. Wer Erkältungssymptome hat, fragt sich sofort: Habe ich mich mit Corona infiziert? ZDFheute beantwortet die wichtigsten Fragen.
Welche Symptome verursacht Omikron?
Es ist tückisch: Die Symptome einer Corona-Infektion mit Omikron ähneln denen einer Erkältung. Laut der "Zoe Covid Symptom Study" aus Großbritannien sind die fünf häufigsten Anzeichen:
1. Schnupfen
2. Kopfschmerzen
3. Müdigkeit
4. Niesen
5. Halsschmerzen
1. Schnupfen
2. Kopfschmerzen
3. Müdigkeit
4. Niesen
5. Halsschmerzen
Wichtig: Geruchs- und Geschmacksstörungen, Fieber und Husten, wie sie bei Infektionen mit anderen Corona-Varianten häufig aufgetreten waren, seien seltener geworden. Als weitere Symptome können unter anderem Appetitlosigkeit und Muskelschmerzen auftreten.
Doch die Folgen können schlimmer ausfallen, Omikron ist eben kein "banaler Schnupfen" - darauf weist die Virologin Sandra Ciesek im Podcast "Coronavirus-Update" des NDR hin. "Ich habe in den letzten Tagen, Wochen viele Bekannte erlebt, die um die 40 sind und die wirklich trotzdem zwei Wochen krank zu Hause waren mit der Erkrankung und die auch noch angeben oder berichten, dass sie länger Konzentrationsstörungen, starke Müdigkeit haben", berichtet Ciesek.

700 Corona-Anrufe pro Tag - die Kontaktverfolgung wurde im Gesundheitsamt Treptow-Köpenick eingestellt. Hier setzt man auf Betreuung von Risikogruppen und eigene Impfaktionen.
27.01.2022 | 02:59 minWie sind die Symptome bei Kindern?
Die Symptome ähneln sich auch bei Kindern, beobachtet wurden Halsschmerzen, Kopfschmerzen, extreme Müdigkeit, Fieber, teils auch Magen-Darmprobleme. Generell führt Omikron bei Kindern jedoch zu leichteren Verläufen als bei Erwachsenen. Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, schildert aus seinem Berufsalltag in einer Berliner Kinderarztpraxis, die meisten derzeit positiv getesteten Kinder seien "völlig gesund und symptomfrei". Sie kämen wegen positiver Schnelltests in den Schulen zum Test in die Praxis und nicht wegen Beschwerden.
Können auch Kinder einen schweren Verlauf mit Omikron haben?
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch erklärt, gerade bei Jüngeren könne die Infektion auch Fieberkrämpfe bewirken. Bei Omikron fielen die Symptome aber in der Regel leichter aus als etwa bei Delta. Bei den seltenen schweren Verläufen bei Kindern könnten allerdings schwere Atemprobleme bis hin zur Beatmung auftreten. Auch Komplikationen an den Blutgefäßen wie Blutgerinnsel seien denkbar, sagt Dötsch.
In seltenen Fällen können Kinder als Folge einer Corona-Infektion an dem multisystemischen Entzündungssyndrom Pims erkranken. Gemeldet bislang rund 660 Fälle (Stand 6. Februar), wie aus einem Register der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) hervorgeht. "Mit der Dunkelziffer dürften es insgesamt in etwa 1.000 Pims-Betroffene sein", schätzt der Kinder- und Jugendmediziner Jakob Armann vom Universitätsklinikum Dresden.
Wie lange ist die Inkubationszeit bei Omikron?
Dies scheint ein weiterer Unterschied zu einer Corona-Erkrankung mit der Delta-Variante zu sein: Während die Inkubationszeit mit Delta laut RKI im Mittel bei etwa vier Tagen liegt, ist sie mit Omikron vermutlich noch mal einen Tag kürzer. Darauf deuten erste Untersuchungen hin.
Bin ich geimpft oder genesen vor Omikron geschützt?
Grundsätzlich sind Geimpfte und Geboosterte gut vor einem schweren Verlauf auch mit Omikron geschützt. Impfungen reduzieren auch das Risiko der Übertragung, wie Daten der britischen Gesundheitsschutzbehörde zeigen. Demnach haben aber Menschen, die nur zweifach geimpft sind, keinen ausreichenden Schutz mehr vor einer Ansteckung und selbst bei Geboosterten verringerte sich die Schutzwirkung vor einer symptomatischen Infektion nach zehn Wochen auf 50 Prozent.
Genesene sind nur dann gut vor Omikron geschützt, wenn sie sich schon mit dieser Variante angesteckt hatten. Wer vorher mit Delta oder einer anderen Variante infiziert war, hat nur einen teilweisen Schutz, erklärt die Virologin Christine Falk in einem Facebook-Video des Bundesgesundheitsministeriums. Es sei allerdings nicht so, dass gar kein Immunschutz mehr bestehe. Falk rät in diesem Fall zu einer Booster-Impfung, die den Grundimmun-Status gegen Omikron deutlich verbessert.
Was tun, wenn ich mich vermutlich angesteckt habe?
Wer glaubt, sich infiziert zu haben, sollte unbedingt einen Schnelltest machen, noch besser: sich testen lassen. Dazu am besten mit dem Hausarzt sprechen. Anspruch auf einen zuverlässigeren PCR-Test haben nur noch Hochrisikopatienten und Beschäftigte in medizinischen Berufen.
Die Virologin Isabella Eckerle im Interview spricht über Omikron und neue Mutationen
24.01.2022 | 05:13 minWie soll ich zu Hause mit Omikron umgehen?
Wen Omikron erwischt hat, kann sich in der Regel zu Hause auskurieren - mit viel Schlaf und viel Flüssigkeit trinken, nervige Symptome lassen sich meist mit Schmerzmitteln oder Nasenspray bekämpfen.
Aber Achtung: Wer Atembeschwerden hat, Kreislaufprobleme, kalte Hände oder blaue Finger - sollte sich unbedingt beim Hausarzt melden, in akuten Fällen den Notruf wählen.
Wie lange macht Omikron krank?
"Die Berichte darüber, dass die Leute mit Omikron sehr lange positiv getestet werden - über die offizielle Quarantänedauer von zehn Tagen - mehren sich", erläutert Claudia Ellert, leitende Oberärztin an den Wetzlarer Lahn-Dill-Kliniken. Dabei sei die Viruslast teils sehr hoch, was auch die hohe Ansteckungsgefahr begründe. Wer noch Symptome verspürt, sollte die Quarantäne nicht beenden.
Wie lange muss ich in Quarantäne?
Infizierte und deren Kontaktpersonen müssen sich isolieren beziehungsweise in Quarantäne. Die Regelungen sehen vor:
- Sieben Tage für nachweislich Infizierte und Kontaktpersonen
- Nach Ablauf dieser Frist kann man sich freitesten, wenn man keine Symptome mehr hat.
- Ohne Freitesten beträgt die Frist zehn Tage.
Kontaktpersonen mit Booster-Impfung oder vollständiger Impfung beziehungsweise Impfung plus Genesung innerhalb der letzten drei Monate müssen nicht in Quarantäne. Hier noch mal alle Quarantäneregeln im Detail zum Nachlesen.
Quelle: mit Material von dpa