"Corona-Pandemie" ist Wort des Jahres 2020
30.11.2020 | 10:03 Uhr
Der Begriff "Corona-Pandemie" ist das Wort des Jahres 2020. Auch Worte wie Lockdown oder Verschwörungserzählung haben die Sprache in diesem Jahr stark geprägt."Corona-Pandemie" ist von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) zum "Wort des Jahres" 2020 gekürt worden. Auf dem zweiten Platz landete "Lockdown", wie die Gesellschaft in Wiesbaden mitteilte.
In der Begründung der Jury heißt es: "Die Zusammensetzung benennt das beherrschende Thema nahezu des gesamten Jahres." Gleichzeitig stehe das Wort - nach Ansicht vieler Experten - nicht nur für eine der schwersten Krisen seit dem 2. Weltkrieg, "sondern sprachlich auch für eine Vielzahl neuer Wortbildungen (Coronavirus, -krise, -zahlen, -jahr, Corona-Demo, -Hotspot, -Warn-App, coronabedingt, -geplagt …)", heißt es weiter.
Triage, Lockdown, Black Lives Matter und Co.
Bei der Aktion wählt eine Jury regelmäßig zehn Wörter und Wendungen aus, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Die gesamte Rangliste:
- Corona-Pandemie
- Lockdown
- Verschwörungserzählung
- Black Lives Matter
- AHA
- systemrelevant
- Triage
- Geisterspiele
- Gendersternchen
- Bleiben Sie gesund!
Die Begriffe stammen aus einer Sammlung von mehreren Tausend Belegen aus verschiedenen Medien und Einsendungen von Außenstehenden. Im vergangenen Jahr wurde "Respektrente" zum "Wort des Jahres" gekürt, 2018 war es "Heißzeit".
Wort des Jahres seit dem Jahr 2000
- 2019: Respektrente
- 2018: Heißzeit
- 2017: Jamaika-Aus
- 2016: Postfaktisch
- 2015: Flüchtlinge
- 2014: Lichtgrenze
- 2013: GroKo
- 2012: Rettungsroutine
- 2011: Stresstest
- 2010: Wutbürger
- 2009: Abwrackprämie
- 2008: Finanzkrise
- 2007: Klimakatastrophe
- 2006: Fanmeile
- 2005: Bundeskanzlerin
- 2004: Hartz IV
- 2003: Das alte Europa
- 2002: Teuro
- 2001: Der 11. September
- 2000: Schwarzgeldaffäre
Die Jury besteht aus den Mitgliedern des Hauptvorstandes und den wissenschaftlichen Mitarbeitern der GfdS. Sie suchen nach eigenen Angaben nicht nach den am häufigsten verwendeten Ausdrücken.
Ausgewählt werden demnach vielmehr jene Begriffe, die das zu Ende gehende Jahr in besonderer Weise charakterisieren. Die Liste soll den "sprachlichen Nerv" des Jahres treffen.
Quelle: dpa