: Viele Pflegekräfte 2022 an Corona erkrankt

29.11.2022 | 10:50 Uhr
Dieses Jahr haben sich mehr Pflegekräfte mit Corona infiziert als in den vergangenen zwei Jahren. Und das obwohl die Zahlen in der Bevölkerung sonst zurückgehen.
Während in der Gesamtbevölkerung die Ansteckungszahlen zurückgehen, sind in diesem Jahr viel mehr Pflegekräfte an Covid-19 erkrankt als in den beiden ersten Jahren der Corona-Pandemie. Das geht aus dem aktuellen Barmer-Pflegereport 2022 hervor, der am Dienstag in Berlin veröffentlicht wurde.
Danach wurden die Spitzenwerte der Covid-19-Erkrankungen im März und Juli festgestellt. Im März kamen 158 Krankschreibungen auf 10.000 Pflegekräfte und damit 14 Mal so viel wie im Vorjahresmonat und mehr als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Pandemie.
Im Juli dieses Jahres waren es sogar fast 40 Mal so viele wie im selben Zeitraum ein Jahr zuvor (118 und 3 je 10.000).

Pflegebedürftige auch stark betroffen

Der Barmer-Vorstandsvorsitzende Christoph Straub sagte, die Entwicklung überrasche "in ihrem enormen Ausmaß". Während die Sicherheitsmaßnahmen insgesamt immer weiter heruntergefahren würden, sei für die Pflegeheime weiterhin ein Corona-Konzept mit Augenmaß notwendig.
Die Pflegebedürftigen waren dem Bericht zufolge ebenso jeweils stark von den Corona-Wellen betroffen. Zu Beginn der Pandemie 2020 waren 50 bis 60 Prozent der Verstorbenen stationär gepflegte Menschen.

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29.11.2022 | 06:26 min

Folgen für finanzielle Lage der Heime

Aus dem Pflegereport geht auch hervor, dass offenbar als Reaktion auf die hohen Todeszahlen 2020 die Zahl der Pflegebedürftigen, die in ein Heim gezogen sind, deutlich zurückgegangen ist. Im Mai 2020 wechselten bundesweit 17.000 Menschen aus der ambulanten in die stationäre Pflege, wogegen es im Frühjahr 2018 und 2019 jeweils über 25.000 Personen waren.
Das hatte teilweise auch Auswirkungen auf die Finanzen. So gab es dem Report zufolge in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen einerseits Mehrausgaben, etwa für Personal, und andererseits Mindereinnahmen, unter anderem durch nicht belegte Heimplätze.
Ein weiterer großer Kostenblock waren die Ausgaben für Antigen-Tests ab Oktober 2020.
Quelle: epd, AFP

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