: Nach Rückgang: Corona-Zahlen stagnieren
15.09.2022 | 21:48 Uhr
Über Wochen sank die Zahl der Corona-Infektionen - doch dieser Trend scheint dem RKI zufolge vorerst gestoppt.Der recht langanhaltende Rückgang bei den Corona-Ansteckungen in Deutschland ist gestoppt. So sei die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich von vergangener zu vorvergangener Woche relativ stabil geblieben, "nachdem sie zuvor sieben Wochen lang zurückgegangen war", erklärte das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Lagebericht. Er bezieht sich vor allem auf die Vorwoche. In den meisten Bundesländern und Altersgruppen würden die Sieben-Tage-Inzidenzwerte leicht ansteigen.
Neben der nur noch eingeschränkt aussagekräftigen Inzidenz blickt das RKI auch auf eine Reihe weiterer Indikatoren. Demnach setzte sich zum Beispiel auch bei schweren Covid-19-Erkrankungen der rückläufige Trend nicht weiter fort. Bei der Zahl der davon betroffenen Intensivpatienten etwa war von einem Plateau die Rede.
ZDFheute Infografik

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Weiterhin seien Menschen ab 80 Jahren am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr bewege sich die Zahl schwerer Erkrankungen aber auf einem niedrigeren Niveau:
Tweet des RKI
Experten fordert Strategiewechsel
Vor der Abstimmung des Bundesrates am Freitag über die weiteren Corona-Regeln fordert eine Expertengruppe indes einen Strategiewechsel. Natürliche Infektionen und Impfungen hätten zu einer "breiten Immunität" in der Bevölkerung geführt, heißt es in dem Papier, das die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene veröffentlichte. Die Politik müsse einen "klaren Strategiewechsel mit Fokussierung auf den Schutz vulnerabler Gruppen einleiten und dabei gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der Kritischen Infrastruktur und des Gesundheitswesens sicherstellen". Zuerst hatte die "Welt" über die Stellungnahme berichtet.
Als Autoren werden unter anderem der Virologe Klaus Stöhr, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Tobias Tenenbaum, und der Medizinstatistiker Gerd Antes. Konkret fordert die Gruppe unter anderem, die Impfpflicht für Bedienstete im Gesundheitswesen aufzuheben, da diese keinen Schutz vor Infektiosität biete. Die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastruktur und des Gesundheitswesens solle "durch Wegfall nicht verhältnismäßiger und nicht begründbarer d. h. nicht mehr zeitgemäßer Isolierungsanordnungen gesunder Infizierter" sichergestellt werden. Anlasslose Routinetestungen und eine Maskenpflicht in Schulen seien "ohne Indikation abzulehnen".
Für die meisten im Berliner Impfzentrum dürfte es bereits die vierte Impfung gegen das Coronavirus sein. Das neue Vakzin zielt besonders auf die Omikron-Variante BA.1 ab.
15.09.2022 | 02:40 minBundesrat stimmt über Corona-Regeln für Herbst ab
Der Bundesrat stimmt am Freitag über die vom Bundestag bereits beschlossenen neuen Corona-Regeln für den Herbst und Winter ab. Zu den zentralen Bestimmungen, die vom 1. Oktober bis 7. April 2023 gelten sollen, zählen Maskenpflichten in Fernzügen, Kliniken und Arztpraxen. Die Länder können auch in Restaurants und anderen Innenräumen wieder das Tragen von Masken vorgeben. In Flugzeugen soll diese Pflicht entfallen. Lockdowns, Betriebs- oder Schulschließungen soll es nicht mehr geben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will in der Länderkammer für den Gesetzentwurf werben.
Quelle: dpa