: Corona-Zahlen fallen, Krankenstand aber hoch

24.11.2022 | 20:33 Uhr
Die Zahl gemeldeter Corona-Fälle hat laut dem Robert Koch-Institut weiter abgenommen. Der Krankenstand insgesamt ist allerdings hoch.
Corona-Proben in einem LaborQuelle: dpa
Der abnehmende Trend bei den gemeldeten Corona-Fällen in Deutschland hat sich laut Robert-Koch-Institut (RKI) nochmals fortgesetzt. Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche im Vergleich zur Woche davor erneut um 17 Prozent gesunken, heißt es im RKI-Wochenbericht.
Die meisten Ergebnisse beziehen sich auf die vergangene Woche. Die höchsten Inzidenzen betrafen demnach Menschen über 90 Jahren, für die auch der geringste Rückgang der Inzidenzwerte seit der Woche davor vermerkt wurde. In Deutschland habe die seit Mitte Juni dominierende Omikron-Linie BA.5 andere Varianten fast vollständig verdrängt; ihr Gesamtanteil lag zuletzt bei 94 Prozent.

Überdurchschnittlich hoher Krankenstand

Die Betriebskrankenkassen (BKK) haben für den Oktober derweil einen überdurchschnittlich hohen Krankenstand verzeichnet. Unter den viereinhalb Millionen Mitgliedern gab es einen Krankenstand von 6,7 Prozent, wie der BKK-Dachverband am Donnerstag in Berlin mitteilte. Der Wert liegt demnach weit über den Oktoberwerten der vergangenen zehn Jahre, der zwischen 3,86 Prozent und 4,80 Prozent schwankte.
Auch im Vergleich zum September 2022 nahm die Zahl zu - damals hatte der Wert bei 5,76 Prozent gelegen. Der Krankenstand bei Atemwegserkrankungen lag im Oktober bei 1,86 Prozent. Dieser Wert ist ebenfalls überdurchschnittlich hoch.
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Zahl der Fehltage verdoppelt

Laut Robert-Koch-Institut seien mehrere verschiedene Atemwegserreger Schuld an den hohen Zahlen. Ebenfalls zog die Zahl der Corona-Infektionen unter den BKK-Mitgliedern an.  Auf zehntausend beschäftigte Mitglieder kamen im Oktober 125,1 Krankschreibungen. Im September hatte der Wert noch bei 74,4 gelegen, im März mit 153,7 Fällen jedoch noch deutlich höher.
Die Zahl der Fehltage verdoppelte sich im Vergleich zum Vormonat nahezu. Im Oktober kamen auf zehntausend BKK-Mitglieder 1001 Fehltage. 6,3 Prozent der Krankschreibungen in diesem Monat standen mit Covid-19 in Verbindung.

Booster-Impfkampagne verläuft "enttäuschend"

Die Impfkampagne zur vierten Impfung kommt aktuell nicht recht in Fahrt: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA bewertet den bisherigen Verlauf der Impfkampagne mit den neuen Omikron-Boostern in der EU als "eher enttäuschend". Die durchschnittliche Rate der Auffrischungsimpfungen in Europa liegt demnach nur bei 29 Prozent in den als besonders gefährdet geltenden Personengruppen wie ältere und immungeschwächte Menschen.
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Es ist besorgniserregend, dass diejenigen, die am stärksten von Krankenhausaufenthalten oder schweren Covid-Erkrankungen bedroht sind, nicht ausreichend geschützt sind.
Marco Cavaleri, Leiter der EMA-Impfstoffstrategie
Obwohl es in den letzten Wochen keinen größeren Anstieg der Fälle gegeben habe, könnte sich das in den kälteren Wintermonaten ändern, erklärte Marco Cavaleri, Leiter der EMA-Impfstoffstrategie.
Dieses Virus entwickelt sich rasant weiter, und neue Untervarianten von Omikron und seinen Nachkommen sind auf dem Vormarsch.
Marco Cavaleri, Leiter der EMA-Impfstoffstrategie
Quelle: dpa, Reuters

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