: In Churchill klopfen die Eisbären ans Fenster
Die Eisbären und der Klimawandel
Der Eisbär-Bestand ist in den letzten 20 Jahren um 20 Prozent zurückgegangen.
Durch den Klimawandel sind die Eisbären im Schnitt sechs bis acht Wochen länger an Land als noch vor 20 Jahren.
Wir sehen nicht überall verhungerte Eisbären, sondern sie sind alle einfach dünner.
Die Eisbären von Churchill
Eisbären in freier Wildbahn sehen - ein Traum, der sich im Norden Kanadas verwirklichen lässt. Doch wie lange noch? Der Klimawandel lässt das Eis schwinden und die Jagdsaison kürzer werden.
Quelle: ZDF/Chadden HunterAchtung Eisbären!
In Churchill hat man sich mit den Bären arrangiert. Oft sind es männliche Jungbären, die sich dem Menschen nähern. Auch, weil sie einen höheren Bewegungsradius haben.
Quelle: privat/Claudia GrillDer Klimawandel macht den Eisbären zu schaffen
An Land fasten die Bären, fressen hin und wieder nur ein paar Gänseeier. Je früher das Eis aufbricht und je später es im Herbst wieder friert, desto länger gibt es kaum Nahrung.
Quelle: privat/Claudia GrillEin Nickerchen für einen müden Eisbären
Im Sommer ein häufiger Anblick - ein dösender Eisbär in den Felsen entlang der Küstenstraße. Die Bären versuchen so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen, während sie auf das Eis warten.
Quelle: privat/Claudia GrillDie Eisbärenhauptstadt Churchill taut auf
Das subarktische Klima in Churchill bedeutet extrem kalte und lange Winter bei bis zu minus 50 Grad und kurze Sommer. Doch auch hier wird es wärmer. 2020 gab es drei Monate ohne Schneefall.
Quelle: privat/Claudia GrillClaudia Grill ist fasziniert vom Leben im Norden
"Ich finde es immer noch sehr erdend und berührend, diese eindrucksvollen Tiere manchmal sehen zu dürfen, nicht im Zoo, sondern in ihrem Lebensraum", sagt die 38-Jährige Claudia Grill.
Quelle: privat/Claudia GrillZukunft der Churchill-Eisbären
Wie Churchill mit "Problembären" umgeht
Funktioniert das nicht, werden sie betäubt und in die sogenannte "Polar Bear Holding Facility" gebracht. In der Halle bleiben die Tiere etwa 30 Tage. "Von dort werden sie dann per Helikopter weiter im Norden ausgesetzt – in der Hoffnung, dass sie auf dem Weg zurück einen Bogen um die Stadt machen bzw. erst wiederkommen, bis das Meereis gefroren ist." Das System funktioniert - seit über 30 Jahren hat es keine Todesopfer wegen Eisbären gegeben.
Für Artenschutz-Expertin Klenzendorf stellt die Halle kein Eisbärengefängnis dar, sondern dient dem Schutz von Menschen und Eisbären. Es sei eine Art Überwinterungs- bzw. "Übersommerungslager", denn während sich andere Tiere im Sommer den Bauch vollschlagen, leben Eisbären von der Substanz und werden im Winter aktiv. "Sie halten Sommerruhe, um weniger Energie zu verbrauchen."