: Musk: Apple droht mit Rauswurf aus App Store

28.11.2022 | 23:04 Uhr
Twitter-Besitzer Elon Musk hat den iPhone-Konzern Apple in einer Serie von Tweets angegriffen. Und behauptet, Apple habe gedroht, Twitter aus dem App-Store zu entfernen.
Elon Musk twittert gegen Apple.Quelle: imago
Apple hat nach Darstellung des neuen Twitter-Chefs Elon Musk damit gedroht, die App des Textdienstes nicht mehr über seinen Online-Store zu vertreiben. Als Teil einer Reihe von Tweets, die unter anderem an Apple-Chef Tim Cook gerichtet waren, schrieb Musk am Montag: "Apple hat auch damit gedroht, Twitter aus seinem App Store zu verbannen, will uns aber nicht sagen, warum."
Tweet von Elon Musk
Zudem erklärte Musk, Apple habe zum großen Teil damit aufgehört, über Twitter Werbung zu schalten.
Hassen Sie die Meinungsfreiheit in Amerika?
Elon Musk
Der Tesla-Chef warf dem iPhone- und Mac-Hersteller weiter vor, Druck bezüglich der Kontrolle von Inhalten auszuüben.
Elon Musk twittert gegen Apple

Weniger Werbung - weniger Umsatz für Musk

Der Apple-Konzern forciert regelmäßig die Umsetzung seiner Regeln für Inhalte. Dies hat etwa zur Entfernung der Apps Gab und Parler aus dem Online-Angebot geführt, die bei Konservativen in den USA beliebt sind. Parler kehrte zurück, nachdem die Macher nach eigenen Angaben die Inhalte angepasst und die Kontrollstrukturen überarbeitet hatten. 
Apple hat der Werbeforschungsfirma Pathmatics zufolge zwischen dem 10. und 16. November 131.600 Dollar für Werbung auf Twitter ausgegeben nach 220.800 Dollar vom 16. bis zum 22. Oktober - die Woche, bevor Musk den Kauf von Twitter abschloss.
Seit der Übernahme haben eine ganze Reihe von Unternehmen von Audi of America bis General Mills ihre Werbung auf Twitter eingestellt oder ruhen lassen. Die Plattform hat früheren Angaben von Musk zufolge einen massiven Rückgang beim Umsatz erlitten, der zu 90 Prozent auf Werbung beruht. Der Milliardär machte dafür Aktivisten verantwortlich, die Druck ausgeübt hätten. 

Musk - der Retter der Meinungsfreiheit?

Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft und setzt bei dem Online-Dienst seitdem seine Vorstellungen durch. Dazu gehört, dass Twitter aus seiner Sicht in den vergangenen Jahren zu sehr die Redefreiheit eingeschränkt habe. Twitter war in den vergangenen Jahren immer konsequenter gegen Hassrede, Gewaltaufrufe und falsche Informationen etwa zum Coronavirus vorgegangen. Musk ließ auch mehrere rechte Accounts freischalten, die unter anderem wegen homophober und rassistischer Äußerungen gesperrt worden waren.
Der neue Twitter-Chef bezeichnet sich als einen Vorkämpfer für die Meinungsfreiheit. In den vergangenen Tagen hat er unter anderem die Twitter-Sperre des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump aufgehoben. Bürgerrechtsgruppen riefen daraufhin Werbekunden dazu auf, sich von dem Dienst fernzuhalten.
Musks Vorwürfe gegen die bisherige Twitter-Führung decken sich mit Behauptungen der US-Rechten, konservative Ansichten würden von Online-Plattformen unterdrückt. Sie führen dabei oft das Recht auf Redefreiheit in den USA an. US-Rechtsexperten betonten dazu jedoch stets, es gehe darum, dass die Regierung das Recht auf freie Rede nicht einschränken dürfe. Unternehmen wie Online-Plattformen hätten dagegen genau auf dieser Basis das Recht, eigene Regeln für die Kommunikation aufzustellen.

Zunächst keine Reaktion von Apple

Von Apple gab es zunächst keine Reaktion auf die Tweets von Musk. Ein Konflikt zwischen Musk und Apple bahnte sich schon seit einiger Zeit an. Musk ist die Abgabe von 15 bis 30 Prozent ein Dorn im Auge, die auf App-Plattformen für innerhalb der App erwirtschaftete Abo-Erlöse fällig wird. Er kündigte an, Twitter stärker auf Abonnement-Einnahmen statt Werbung auszurichten.
Am Montag attackierte er erneut eine "geheime Abgabe von 30 Prozent", die Apple auf Käufe im App Store nehme. In einem Foto deutete er an, dass er dagegen "in den Krieg ziehen wolle". Wie üblich formierten sich nach Musks Tweets seine Fans bei dem Online-Dienst, die ebenfalls auf Apple losgingen.
Quelle: Reuters, dpa

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