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: Zuckerkrankheit nimmt weltweit zu
von Michaela Waldow
23.01.2022 | 10:22 UhrDas Hormon Insulin reguliert den Blutzuckerspiegel. Ist die körpereigene Produktion des Hormons gestört oder nicht mehr vorhanden und dadurch der Blutzuckerwert erhöht, spricht man von Diabetes.
8,5 Millionen Diabeteserkrankte gab es 2021 allein in Deutschland und jährlich kommen rund 600.000 dazu. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft geht von zusätzlich mindestens zwei Millionen unentdeckten Betroffenen aus.
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Je nach Diabetes-Typ wird der Einsatz von Insulinpräparaten lebensnotwendig. Bei Typ-2-Diabetes handelt es sich um eine sich schleichend entwickelnde Krankheit. Die Körperzellen sprechen nicht mehr ausreichend auf das Hormon Insulin an oder die Hormon-Ausschüttung ist gestört. Neben Alter und der Veranlagung ist vor allem der Lebensstil (Rauchen, Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht) entscheidend dafür, an einer Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Über 90 Prozent der 8,5 Millionen Diabeteserkrankten sind Typ-2. Die Hälfte der Typ-2-Diabetiker kann mit einer Ernährungsumstellung oder Tabletten den Blutzuckerspiegel senken, ungefähr 1,5 Millionen müssen allerdings mit Insulin behandelt werden.
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Anders sieht es bei dem Typ-1-Diabetes aus: Hier handelt es sich um eine Autoimmun-Erkrankung, bei der die Insulin-produzierenden Zellen durch das körpereigene Abwehrsystem zerstört werden. Der Körper kann kein Insulin mehr produzieren. Häufig entsteht die Krankheit bereits in der Kindheit. Menschen mit Typ-1-Diabetes sind ihr Leben lang auf Insulin angewiesen.
In Deutschland sind rund 341.000 Menschen am Typ-1-Diabetes erkrankt, davon 32.000 Kinder und Jugendliche. Der Anteil der Typ-1-Diabetes-Neuerkrankungen steigt jährlich um drei bis fünf Prozent an.
16 Prozent aller Sterbefälle weltweit diabetesbedingt
Eine falsch behandelte oder unentdeckte Zuckerkrankheit kann lebensbedrohlich werden: 16 Prozent aller Sterbefälle jährlich sind diabetesbedingt. Laut der International Diabetes Federation (IDF) starben 2021 in Deutschland 151.463 Menschen an den Folgen der Erkrankung, damit 3,5 Mal so viele wie zehn Jahre zuvor (42.971).
Durch den medizinischen Fortschritt sind die Lebensumstände von Betroffenen deutlich verbessert worden - zum Beispiel rettet seit mittlerweile 100 Jahren hergestelltes Insulin das Leben von Millionen. Einen Anstieg der Neuerkrankungen hat er jedoch nicht verhindert.
Häufigkeit an Diabetes-Erkrankungen nimmt weltweit zu
537 Millionen Menschen leben weltweit mit einer Diabeteserkrankung, 2021 starb alle fünf Sekunden ein Mensch durch die Krankheit oder deren Folgen. Das sind 6,7 Millionen Menschen.
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Ohne gegensteuernde Strategien wie zum Beispiel Lebensmittelkennzeichnungen, gesundes Essen in Schulen und Kantinen, Werbeverbote einerseits und Maßnahmen, um einen gesunden Lebensstil zu fördern und ein weltweiter Zugang zu Aufklärung und medizinischer Versorgung andererseits, wird der Anstieg zumindest der Typ-2-Diabeteserkrankungen nicht zu bremsen sein. Aktuell rechnet die IDF daher mit einem Anstieg auf voraussichtlich 783 Million Erkrankte bis 2045.
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