: Scholz: "Schicken selbstverständlich Hilfe"

06.02.2023 | 10:25 Uhr
Nach den schweren Erdbeben haben mehrere Staaten schnelle Hilfe für die Türkei und Syrien angekündigt, darunter auch Deutschland. Ein Überblick über internationale Reaktionen.
Die Lage nach den schweren Erdbeben in der Türkei ist unübersichtlich, das Ausmaß der Zerstörung ist groß (Foto: Diyarbakir, Türkei).Quelle: dpa
Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien haben mehrere Staaten und Organisationen ihre Hilfe angeboten. Auch die Bundesregierung hat den Menschen vor Ort Unterstützung versprochen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reagierte auf Twitter "mit Bestürzung". Deutschland werde "selbstverständlich Hilfe schicken".
Tweet von Olaf Scholz

Innenministerin Faeser: Erste Soforthilfen durch das THW

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Familien der zahlreichen Opfer seine Anteilnahme ausgesprochen. "Mit großer Trauer habe ich von dem schweren Erdbeben in der syrisch-türkischen Grenzregion erfahren", erklärte Steinmeier in Berlin.
Das Ausmaß von Tod und Zerstörung erschüttert mich tief.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte unterdessen erste Soforthilfen an. "Das Technische Hilfswerk kann Camps mit Notunterkünften und Wasseraufbereitungs-Einheiten bereitstellen", erklärte Faeser am Montag in Berlin.
Auch "Hilfslieferungen mit Notstromaggregaten, Zelten und Decken bereitet das THW bereits vor und stimmt sich auf meine Bitte hin bereits eng mit dem türkischen Zivilschutz ab". Zuvor hatte bereits Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bei Twitter versichert: "Wir werden mit unseren Partnern rasch Hilfe auf den Weg bringen."

Nato und USA sichern Unterstützung zu

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg schrieb auf Twitter, Alliierte seien dabei, Unterstützung zu mobilisieren. Er selbst sei in Kontakt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Mevlut Cavusoglu. Über seine Nachricht setzte Stoltenberg die Worte: "Uneingeschränkte Solidarität mit unserem Verbündeten Türkei nach diesem schrecklichen Erdbeben."
Tweet von Jens Stoltenberg
Die Europäische Union wird Rettungsteams in die Türkei entsenden. "Nach dem Erdbeben in der Türkei heute Morgen haben wir den EU-Zivilschutzmechanismus aktiviert", kündigte der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic auf Twitter an.
Rettungsteams aus den Niederlanden und Rumänien seien bereits auf dem Weg. Das EU-Koordinierungszentrum für Notfallmaßnahmen koordiniere den Einsatz der europäischen Helfer, schrieb Lenarcic weiter. Auch etwa Italien, Frankreich, Belgien, Polen, Spanien und Finnland zeigten sich bereit, Teams in die Region zu entsenden.

"Es ist zu befürchten, dass noch sehr viel mehr Menschen unter diesen Trümmern liegen", so ZDF-Reporterin Anne Brühl zu den Erdbeben im Südosten der Türkei und im Norden Syriens.

06.02.2023 | 02:27 min
Griechenland will trotz Spannungen mit der Türkei Rettungsmannschaften in das Erdbebengebiet schicken. "Griechenland wird sofort helfen", erklärte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis. Griechenland verfügt über Rettungsmannschaften (EMAK) mit großer Erfahrung in von Erdbeben heimgesuchten Regionen, da das Land - wie auch die Türkei - immer wieder Beben erlebt.
Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, sagte, er habe türkischen Beamten mitgeteilt, dass die Vereinigten Staaten zur Hilfe bei den den Rettungsmaßnahmen bereit seien. In einem Tweet teilte Sullivan mit, die USA seien zutiefst besorgt über das zerstörerische Erdbeben in der Türkei und Syrien.

Ukraine und Russland kündigen Hilfe an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte auf Twitter, er sei schockiert über den Tod und das Leid von Hunderten Menschen infolge der Beben. Er sprach den Menschen sein Mitgefühl aus. "In dieser Zeit stehen wir dem freundlichen türkischen Volk zur Seite und sind bereit, die notwendige Hilfe zu leisten." Die Ukraine unterhält enge Beziehungen zur Türkei. Die Regierung in Ankara war im vergangenen Sommer an der Aushandlung eines Getreideabkommens für das Schwarze Meer beteiligt, das Exporte aus der Ukraine wieder ermöglichte.
Russland bereitet nach eigenen Angaben eine Entsendung von Rettungsteams in die Türkei und nach Syrien vor. Der Minister für Katastrophenschutz, Aleksandr Kurenkow, teilte mit, 100 Such- und Rettungskräfte stünden für die Erdbebengebiete bereit. Sie sollten mit zwei Transportmaschinen vom Typ Iljuschin Il-76 in die Türkei gebracht werden. Der russische Präsident Wladimir Putin bekundete in Telegrammen an die Staats- und Regierungschefs von Syrien und der Türkei sein Beileid und bot ebenfalls Hilfe an.

Hilfsangebote und Anteilnahme auch aus Israel und Ägypten

Auch der israelische Staatspräsident Izchak Herzog bot in einer Twitter-Botschaft auf Türkisch Hilfe an: "Der Staat Israel ist immer bereit, mit allen Mitteln Hilfe zu schicken", so die Mitteilung.
"Unsere Herzen sind bei den Familien und dem türkischen Volk, die in dieser schmerzlichen Zeit trauern." Das ägyptische Außenministerium bot in einer Mitteilung sowohl der Türkei als auch Syrien seine Hilfe an.
Quelle: dpa, Reuters, AFP