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: Wie klimafreundlich isst Deutschland?

von Michaela Waldow
22.04.2021 | 11:52 Uhr
Unsere Ernährungsgewohnheiten und der weltweite Ressourcenverbrauch sind miteinander verknüpft: Wie und was wir essen, hat Einfluss auf das Klima. Wie bewusst isst Deutschland?
Im Moment verbraucht die gesamte Menschheit 60 Prozent mehr von den natürlichen Ressourcen, als die Erde jährlich erneuern kann - wir bräuchten 1,6 Erden, um diesen Ressourcenverbrauch zu decken.
Und der ökologische Fußabdruck zeigt: Wenn alle Menschen leben würden wie in Deutschland, bräuchte es 2,9 Erden; in anderen Regionen der Welt sogar noch mehr.
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World Earth Day: "Jeder Bissen zählt"

Der World Earth Day warnt jährlich am 22. April vor dem Raubbau und mahnt zum Klimaschutz. "Jeder Bissen zählt" - so lautet dieses Jahr das deutsche Motto des Earth Days: "Jeder Bissen zählt. Schütze, was du isst - schütze unsere Erde. Lebe bewusst und nachhaltig, bio, regional, fair."
Denn die Art, wie und was wir konsumieren, hat Auswirkungen: Importierte Rohstoffe, besonders Soja, Palmöl und Rindfleisch treiben die Entwaldung im Ausland voran, mit Folgen für Klima und dortige Ökosysteme. Der WWF nennt das in seinem letzten Report "Importierte Entwaldung", denn auch die abgeholzten Bäume gehen auf die Reise: Die EU ist der zweitgrößte Importeur und Deutschland ganz vorne mit dabei.
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Wie regional, bio und fair ernährt sich Deutschland?

Immerhin ist eine Entwicklung hin zu einem bewussteren Konsum seit Jahren bemerkbar. Immer öfter landen insbesondere regionale Lebensmittel in den Einkaufswagen. Und auch Fairtrade-Produkte treiben den Umsatz bis 2019 auf knapp 1,3 Milliarden Euro.
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Das Corona-Jahr 2020 bringt der Bio-Branche einen Rekord: Rund 14,99 Milliarden Euro setzte der deutsche Einzelhandel mit dem Verkauf von Bio-Lebensmitteln um.
Damit hat sich der Umsatz in den letzten 10 Jahren verdoppelt, was daran liegt, dass zum einen die Diskounter mit der Zeit auf die wachsende Nachfrage reagiert haben und in das Bio-Geschäft eingestiegen sind, zum anderen nahm während der Pandemie das Bedürfnis zu, sich gesund zu ernähren.
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Ökologische Landwirtschaft in Deutschland

Auf die wachsende Nachfrage reagiert der Markt mit immer neuen Produkten, aber auch die Landwirtschaft zieht nach: Mittlerweile gibt es über 30.000 landwirtschaftliche Bio-Betriebe auf 1,6 Millionen Hektar, 2016 waren es noch 20.000 Bio-Betriebe auf 1,1 Millionen Hektar.
Trotz des Wachstums hat die ökologische Landwirtschaft aber nach wie vor nur einen kleinen Anteil mit 10 Prozent an der landwirtschaftlichen Gesamtfläche.
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Der Wille zur Veränderung der Essgewohnheiten ist laut Umfragen da: rund 75 Prozent der Deutschen sind bereit, ihr Verhalten zu ändern und regionale Produkte zu kaufen, um das Klima zu schützen, 65 Prozent würden ihren Fleischkonsum reduzieren.
73 Prozent würden nachhaltige Kleidung kaufen, was 56 Prozent der Befragten bereits machen. Insgesamt 75 Prozent sehen den Klimaschutz als wichtigste Herausforderung der nächsten Jahre.
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Ein nachhaltiger Umgang mit Nahrung heißt auch, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Nach wie vor werden zu viele Lebensmittel weggeworfen: Pro Jahr landen in Deutschland über 6 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll.
Dabei werden Ressourcen verschwendet und unnötige Treibhausgase produziert: zuerst in der Herstellung, dann im Transport und zuletzt bei der Entsorgung. 38 Prozent des Abfalls sind Obst und Gemüse, 25 Prozent Speisereste und Fertigprodukte und 16 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel sind Brot und Backwaren.
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Ein bewusster und ressourcenschonender Umgang mit Lebensmitteln bedeutet nicht Verzicht. Es bedeutet, Essgewohnheiten zu entwickeln, die auch für die Erde gesund sind.
Der Erdüberlastungstag - der Tag, an dem die gesamte Welt alle in einem Jahr nachwachsende Ressourcen verbraucht hat - war 2020 übrigens am 22. August.