: Energieerzeuger: CO2-Ausstoß auf Höchststand

02.03.2023 | 09:16 Uhr
Die CO2-Emissionen aus der Energieerzeugung sind 2022 zwar nicht so stark gestiegen wie befürchtet, aber sie bewegen sich immer noch auf hohem Niveau.
Die Internationale Energieagentur (IEA) fordert mehr Tempo bei der Energiewende, da der globale Kohlendioxid-Ausstoß bei der Energieerzeugung auf einem Rekordniveau verharrt. Die weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen seien 2022 um 0,9 Prozent oder 321 Millionen Tonnen gestiegen und hätten einen Höchststand von über 36,8 Milliarden Tonnen erreicht, teilte die IEA am Donnerstag in Paris mit.
Um Klima- und Energieziele zu erreichen, seien verstärkte Maßnahmen zur Umstellung auf saubere Energien nötig. 2021 hatte die Zunahme der CO2-Emissionen weltweit noch bei sechs Prozent gelegen.

Bemühungen um Erreichen der Klimaziele behindert

"Die Auswirkungen der Energiekrise haben nicht zu dem anfänglich befürchteten starken Anstieg der globalen Emissionen geführt - und das dank des herausragenden Wachstums von erneuerbaren Energien, Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und energieeffizienten Technologien", sagte IEA-Direktor Fatih Birol. Ohne saubere Energie wäre die Zunahme der CO2-Emissionen fast dreimal so hoch gewesen.
Wir sehen jedoch immer noch einen Anstieg der Emissionen aus fossilen Brennstoffen, was die Bemühungen um die Erreichung der weltweiten Klimaziele behindert.
Fatih Birol, IEA-Direktor

In Zeiten der Energiekrise sind die Zulassungen für E-Autos um knapp 50 Prozent angestiegen.

04.01.2023 | 01:31 min

Rekordumsätze aus fossilen Brennstoffen

Internationale und nationale Unternehmen, die mit fossilen Brennstoffen arbeiteten, machten Rekordumsätze und müssten ihren Teil der Verantwortung übernehmen - entsprechend ihrem Versprechen, die Klimaziele zu erreichen, forderte der IEA-Chef.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sie ihre Strategien überprüfen, um sicherzustellen, dass sie auf eine sinnvolle Emissionsreduzierung ausgerichtet sind.
Fatih Birol, IEA-Direktor
Die CO2-Emissionen aus Kohle stiegen im vergangenen Jahr den Angaben zufolge um 1,6 Prozent, da die globale Energiekrise in Asien und in geringerem Maße auch in Europa eine Umstellung von Gas auf Kohle ausgelöst habe.

Erdgasemissionen gesunken

Die Erdgasemissionen seien dagegen um 1,6 Prozent gesunken, da sich das Angebot nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine verknappt habe und europäische Unternehmen sowie Bürger sich bemüht hätten, ihren Gasverbrauch zu senken.
ZDFheute Infografik
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Die CO2-Emissionen aus Öl stiegen demnach noch stärker als die aus Kohle, nämlich um 2,5 Prozent. Sie blieben aber immer noch unter dem Niveau von vor der Pandemie. Etwa die Hälfte des Anstiegs der Ölemissionen gegenüber dem Vorjahr entfiel laut der IEA auf den Flugverkehr, der sich von der Pandemie weiter erholte.

Der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß 2022 in ...

China:
  • CO2-Ausstoß weitgehend unverändert
  • Grund: strenge Covid-19-Maßnahmen und rückläufige Bautätigkeit haben zu schwächerem Wirtschaftswachstum und weniger Emissionen in Industrie und Verkehr geführt
der EU:
  • Emissionen um 2,5 Prozent gesunken
  • Grund: Rekordeinsatz von erneuerbaren Energien hat dazu beigetragen, dass Kohleverbrauch nicht so hoch war, wie Beobachter erwartet hatten
  • Außerdem: milder Beginn des europäischen Winters und Energiesparmaßnahmen als Reaktion auf die russische Invasion
den USA:
  • Emissionen um 0,8 Prozent zugenommen
  • Grund: Energieverbrauch von Gebäuden wegen extremer Temperaturen gestiegen
Quelle: dpa

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