: Pisa-Studie: Lehrer erwarten fatales Ergebnis

29.11.2022 | 11:22 Uhr
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands Meidinger erwartet "dramatische" Leistungsabfälle deutscher Schüler bei der nächsten Pisa-Studie. Ein Sondervermögen Bildung sei nötig.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, fordert von der Politik ein Sondervermögen für die Bildung.Quelle: dpa
Der Deutsche Lehrerverband befürchtet deutlich schlechtere Ergebnisse deutscher Schülerinnen und Schüler bei den Pisa-Ergebnissen im kommenden Jahr. Die Studie werde "mit großer Sicherheit einen weiteren dramatischen Leistungsabfall deutscher Schüler zeigen", sagte der Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" vom Dienstag.
Zudem forderte Meidinger ein Sondervermögen für Bildungsausgaben. Er warf der Ampel-Koalition vor, dass Bildung am Kabinettstisch derzeit keine große Rolle mehr spiele. Zwar müsse die Politik zuerst die Energiekrise meistern und auch das Sondervermögen für die Bundeswehr sei richtig.
Wir brauchen aber nicht nur 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr. Wir brauchen ein solches Sondervermögen auch für die Bildung.
Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands

Lehrerverband: Kultusminister lassen Schulen im Stich

Wenn nicht genug für die Schulen getan werde, habe das für alle negative Folgen für die Zukunft. Vor allem bei der Integration von geflüchteten Kindern hätten die Kultusminister die Schulen im Stich gelassen.
"Die Kultusminister haben ihr Versprechen, es werde dafür ausreichend Hilfe und vor allem zusätzliches Personal geben, nicht erfüllt", kritisierte er. Aktuell würden rund 200.000 geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an deutschen Schulen unterrichtet.

Pisa-Studie findet erstmals seit Pandemie-Beginn wieder statt

Die Pisa-Studie ist die internationale Schulleistungsstudie der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Erhebung findet in der Regel alle drei Jahre statt und umfasst die Bereiche Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften.
Die für 2021 geplante Studie wurde wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben. 2018 nahmen nach OECD-Angaben rund 600.000 Schülerinnen und Schüler aus 79 Ländern und Regionen an der Pisa-Studie teil.
Quelle: epd, AFP

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