: Forscherin: Bald mehr mRNA-Impfstoffe

08.05.2023 | 06:27 Uhr
Nicht nur gegen Corona: Der Forscherin Katalin Karikó zufolge könnte die mRNA-Technologie bald bei weiteren Impfstoffen eingesetzt werden. Woran gerade gearbeitet wird.
Die Forschung an weiteren Impfstoffen auf mRNA-Basis läuft. (Symbolbild)Quelle: dpa
Außer in Corona-Impfstoffen könnte die mRNA-Technik nach Aussagen der Forscherin Katalin Karikó möglicherweise bald gegen etliche weitere Krankheiten eingesetzt werden. mRNA-Impfstoffe etwa gegen
  • HIV,
  • das Herpes-simplex-Virus (HSV),
  • aber auch gegen Grippe
seien in der Entwicklung und würden bereits in klinischen Studien überprüft, sagte Karikó dem "Deutschen Ärzteblatt". Sie gilt als eine maßgebliche Wegbereiterin für die Entwicklung von mRNA-basierten Impfstoffen.

Jahre intensiver Forschungsarbeit für mRNA-basierte Impfstoffe

Die Bereitstellung "der mRNA-basierten Covid-19-Impfstoffe geschah nicht über Nacht", betonte Karikó, die derzeit an der ungarischen Universität Szeged (Szegedin) und der Universität von Pennsylvania (USA) arbeitet.
Den Impfstoffen seien etwa 60 Jahre intensiver Forschungsarbeit vorangegangen. Der Schub durch die Corona-Pandemie könnte sich auf die Entwicklung weiterer Impfstoffe auswirken.
mRNA-Impfstoff von Biontech: "Die Entwicklung der mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffe geschah nicht über Nacht. Es gab einen sehr langen Vorlauf", sagt Forscherin Karikó.Quelle: dpa
Karikó verwies auf mehrere Impfstoffe, die in klinischen Versuchen schon besonders weit gekommen seien: Aktuell gebe es etwa Phase-3-Studien zum Einsatz von mRNA-basierten Impfstoffen gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), das Atemwege befällt, und gegen Grippeviren.

Forschung an übergreifend wirkenden Impfstoffen

Ein weiterer interessanter Aspekt seien übergreifend wirkende Impfstoffe gegen Erreger, die von Zecken übertragen werden. Die derzeit noch an Tieren geprüfte Impfung richte sich gegen verschiedene Proteine im Zeckenspeichel, die Erregern helfen, sich im Wirtskörper auszubreiten.
Als Tiere damit geimpft wurden, zeigten sich nach dem Zeckenstich Rötungen an der Einstichstelle, aber die Immunreaktion unterband die Ausbreitung der Erreger sofort.
Katalin Karikó, Forscherin
Auch für die Behandlung von Krebserkrankungen biete die RNA-Technik große Potenziale.
Quelle: dpa

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