: Dänemark und Russland bergen gemeinsam Objekt

24.03.2023 | 16:31 Uhr
Noch sind die Verursacher der Nord-Stream-Explosionen nicht gefunden. Für die Bergung eines unbekannnten Objekts in der Nähe hat Dänemark den russischen Betreiber angefragt.
Bei der Bergung eines Objekts nahe der Nord Stream Röhren soll Russland jetzt mitarbeiten. Quelle: picture alliance / abaca
Rund sechs Monate nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines will Dänemark gemeinsam mit Russland einen Gegenstand bergen, der kürzlich neben den Röhren gefunden wurde. Die dänischen Behörden hätten das etwa 40 Zentimeter hohe und zylinderförmige Objekt auf dem Grund der Ostsee bereits untersucht, teilte die Energiebehörde in Kopenhagen mit. Unmittelbar gehe davon kein Sicherheitsrisiko aus. Es sei möglich, dass es sich um eine Rauchboje handele.
Rätsel um Nord-Stream-Ermittlungen:

Kooperation mit Nord Stream 2 AG angefragt

Um das aber abschließend zu klären, soll der Gegenstand nun geborgen werden. In diesem Zusammenhang habe man der Nord-Stream-2-AG angeboten, an der Bergung teilzunehmen, hieß es in der Mitteilung der dänischen Energiebehörde. In Moskau wurde das begrüßt.
Es ist eine positive Nachricht, wenn der Pipeline-Eigentümer zu wichtigen Ermittlungshandlungen eingeladen wird.
Dmitri Peskow, Kremlsprecher
Es müsse untersucht werden, ob das gefundene Objekt etwas mit dem "Terrorakt" an den Nord-Stream-Leitungen zu tun habe, meinte er gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Und - entgegen dänischer Informationen - fügte er hinzu: "Und anscheinend hat es das."
Der Fall Nord Stream - eine Spurensuche:

Die Sabotage an den Gas-Pipelines von Nord Stream in der Ostsee birgt immer wieder neuen politischen Sprengstoff. Jetzt schlägt eine verdächtige Segelyacht hohe Wellen.

16.03.2023 | 11:18 min

Ermittlungen zu Explosionen an Pipelines gehen weiter

Ende September 2022 waren als Folge von Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Die Behörden gehen von Sabotage aus. Wer dafür verantwortlich ist, ist unklar. Deutschland, Schweden und Dänemark haben Ermittlungen aufgenommen.

Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines

Die Nord-Stream-Explosionen hatten in der Nacht zum 26. September 2022 in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks in die beiden Pipelines Nord Stream 1 und 2 gerissen, die von Russland nach Deutschland führen. Die Gaslecks waren in internationalen Gewässern aufgetreten, jeweils zwei in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Russland hatte Nord Stream 1 zu dem Zeitpunkt wegen angeblicher technischer Probleme abgeschaltet. Nord Stream 2 war noch nicht in Betrieb, da Deutschland die Betriebsgenehmigung auf Grund des russischen Angriffskriegs nicht erteilt hatte.
Deutsche Regierungspolitiker warnten zuletzt vor voreiligen Schlüssen und mahnten dazu, ein Ende der Untersuchungen abzuwarten. Moskau hingegen hat bereits kurz nach dem Anschlag die "Angelsachsen" - also Briten und Amerikaner - verantwortlich gemacht.
Mehr rund um die Sabotage an Nord Stream finden Sie hier:
Quelle: dpa

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