: Kein Strom und Wasser in ukrainischen Städten

01.11.2022 | 07:44 Uhr
In vielen ukrainischen Städten ist der Strom ausgefallen, teilweise ist auch die Wasserversorgung gestört. Russische Angriffe hatten die Infrastruktur getroffen.
Wasserknappheit in KiewQuelle: epa
Mit massiven Luftangriffen auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine hat Russland am Montag auf die jüngsten Drohnenangriffe auf seine Schwarzmeerflotte reagiert. Betroffen waren laut ukrainischen Behörden viele Gemeinden und Städte, darunter neben Kiew auch Lwiw im Westen, Saporischschja im Süden und Charkiw im Nordosten des Landes.
"Teils ist das so. Aber das ist auch nicht alles, was wir hätten tun können", sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Montagabend vor Journalisten auf die Frage, ob die Angriffe eine Vergeltung für den Drohnen-Beschuss der Kriegsschiffe gewesen sei.

Klitschko: Wasserversorgung in Kiew läuft wieder

In der Hauptstadt Kiew war die Wasserversorgung am Dienstagmorgen nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wieder hergestellt. Experten der kommunalen Dienstleister hätten auch die Stromversorgung wieder instandgesetzt, teilte Klitschko mit. Trotzdem komme es zu Ausfällen, weil das Defizit im Energiesystem nach den "barbarischen Angriffen des Aggressors" vom Montag bedeutend sei.
Am Montagabend hatte der Bürgermeister mitgeteilt, dass es an 40 Prozent der Verbrauchsstellen noch kein Wasser gegeben habe und rund 250.000 Wohnungen ohne Strom seien. Er hatte da bereits eine Besserung der Lage in Aussicht gestellt, kündigte aber auch Stromsparmaßnahmen an.

Ukraine: "Hunderte Gemeinden" ohne Strom

Das ukrainische Militär hatte von über 50 Marschflugkörpern berichtet, die von russischen Flugzeugen vom Norden des Kaspischen Meeres sowie von der russischen Region Rostow aus auf die Ukraine abgefeuert worden seien.
Der ukrainischen Seite gelang es demnach, 44 Raketen abzufangen. Dabei sei auch das Flugabwehrsystem Iris-T aus Deutschland zum Einsatz gekommen, das zu 100 Prozent Ziele zerstört habe.
Raketen und Drohnen hätten insgesamt 18 Anlagen in zehn Regionen des Landes getroffen, erklärte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal. "Hunderte Gemeinden" in sieben Regionen seien ohne Strom.

Russland: Alle anvisierten Ziele getroffen

Das russische Verteidigungsministerium informierte über Angriffe mit "Präzisionswaffen" gegen militärische Kommandostrukturen und Anlagen zur Stromversorgung. Alle anvisierten Ziele seien getroffen worden, hieß es.
Teile einer abgeschossenen russischen Rakete gingen laut der moldauischen Regierung in einem Dorf im nördlichen Grenzgebiet zur Ukraine nieder. Dabei habe es Sachschäden gegeben, Menschen seien aber nicht zu Schaden gekommen.
Die russischen Luftangriffe seien eine "direkte Gefahr für die Sicherheit der Nachbarstaaten", warnte der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko. Erneut forderte er auf Facebook von den Verbündeten moderne Raketen- und Luftabwehrsysteme für sein Land.
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Quelle: dpa, AFP

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