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: So umgehen Sie die Fallen dieser Sommerferien
von Nadine Braun
22.07.2022 | 14:27 UhrSo reduzieren Sie den Stress beim Fliegen
Corona hat Airlines und Flughäfen hart getroffen. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie fehlten im Juni etwa 7.200 Fachkräfte - die meisten in zentralen Berufen des Luft- und Bodenpersonals, wie das Institut der deutschen Wirtschaft berichtet. Das Ergebnis: Schlangen an den Schaltern, lange Wartezeiten an den Gepäckbändern - und verspätete oder direkt gestrichene Flüge.
Dennoch gibt es einige Optionen, um möglichst stressfrei in den Urlaub zu kommen. Einige setzen bereits bei der Reiseplanung an:
Flughafenbetreiber und Airlines empfehlen, mindestens 2,5 Stunden vor Abflug am Terminal zu sein. Aber: "Wer eher drei bis vier Stunden vorher am Flughafen ist, ist auf der sicheren Seite", sagt Luftfahrtberater Gerald Wissel.
Nur mit Handgepäck zu fliegen, spart übrigens nicht immer Zeit. Denn: Je mehr Menschen viel Handgepäck haben, desto mehr muss die Sicherheitskontrolle prüfen. Zudem kann das Flughafen-Personal entscheiden, Handgepäck einzuchecken, wenn die Kabine ansonsten überfüllt wäre.
Flug unverschuldet verpasst? Das sind Ihre Rechte
Die richtigen Ansprechpartner*innen hängen davon ab, wo ihre Verzögerung entstanden ist:
- Airlines sind für den Check-in verantwortlich.
- Der Bund verantwortet den Sicherheitscheck.
Die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (söp) unterstützt bei Fragen und Problemen.
Grundsätzlich können bei gestrichenen und unverschuldet verpassten Flügen mehrere Reisekosten erstattet werden:
- Flugpreis
- neue Flugkosten
- Unterkunft
- Verpflegung
Voraussetzung: Man muss rechtzeitig am Flughafen gewesen sein. Nachweisen lässt sich das mit Selfies beim Sicherheitscheck und Zeug*innen. Was "rechtzeitig" ist, lässt sich allerdings nicht allgemein definieren, sondern wird im Zweifel von Fall zu Fall entschieden.

Flüge verspäten sich oder werden gecancelt, am Urlaubsort fehlt der Koffer - welche Rechte können Fluggäste in solchen Fällen geltend machen?
13.07.2022 | 02:40 minWie ist die Lage bei Mietwagen und der Bahn?
Bei Mietautos können vor allem die Preise Stress verursachen. Im Mai 2022 hat ein Mietwagen in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 48,7 Prozent mehr gekostet als im Mai 2021. Auch im Ausland sind die Preise stark gestiegen. Die Gründe: Viele Verleiher haben in der Pandemie Autos verkauft, sind nun von den Lieferengpässen bei Neuwagen betroffen - und können die hohe Nachfrage kaum bedienen.
Wer trotzdem auf gute Konditionen hofft, sollte vorausschauend buchen. Denn: Je früher gebucht, desto günstiger.
Mietwagen werden immer teurer.
21.06.2022 | 05:40 minFür die Bahn gibt es dagegen eine ganze Reihe von Tipps, mit der die Zugfahrt in den Urlaub entspannter wird:
So reduzieren Sie den Corona-Stress
Nicht nur die Anreise an den Urlaubsort kann in diesem Jahr Stress auslösen - auch die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist mitten in der Urlaubssaison extrem hoch.
Das Problem: Wer nicht vorsorgt, aber kurz vor dem Urlaub an Covid erkrankt, bleibt unter Umständen auf den Kosten sitzen. Ob eine Reise kostenfrei storniert oder umgebucht werden kann, hängt nämlich von den Vertragsbedingungen der Reiseanbieter ab. Mit sogenannten Flex-Tarifen ist das oft möglich.
Reisende sollen dabei die konkreten Bedingungen beachten, warnt die Verbraucherzentrale. Teilweise gelten die Umbuchungs- oder Stornierungsmöglichkeiten nur in begrenzten Zeiträumen. Auch eine kostenlose Stornierung oder Umbuchung ist teilweise nur bis 14 Tage vor Reisebeginn möglich. Wer unmittelbar vor dem Urlaub an Corona erkrankt, bleibt dann unter Umständen auf den kompletten Kosten sitzen.
Um sich davor zu schützen, greifen bei Krankheiten normalerweise Reiserücktrittsversicherungen. Hier sind Covid-19-Erkrankungen allerdings oft ausgenommen. Die Lösung:
In diesem Sommer ist es empfehlenswert, eine zusätzliche Corona-Reiseversicherung abzuschließen.
Was, wenn ich im Urlaub an Corona erkranke?
Bei einer Isolation im Urlaub können mitunter weitere Kosten anfallen - etwa für eine Unterkunft, die länger gebucht werden muss, ein Quarantäne-Hotel oder einen neuen Rückflug. Ohne Corona-Reiseversicherung müssen Urlauber*innen diese Extrakosten in den meisten Fällen selbst tragen.
Etwaige medizinische Kosten werden in EU-Ländern in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Voraussetzung ist hier, dass mit dem Urlaubsland ein entsprechendes Sozialversicherungsabkommen besteht. Die Verbraucherzentrale rät, vor Reiseantritt bei der Krankenkasse nachzufragen.
Außerhalb der EU ist die Auslandskrankenversicherung zuständig - vorausgesetzt, sie deckt Corona ab.
Achtung: Die Corona-Lage kann sich jederzeit ändern
Die Verbraucherzentrale rät bei der Urlaubsplanung 2022 deshalb:
- Flexible Tarife buchen
- Über Reiseveranstalter buchen, um gegebenenfalls eine Ansprechperson zu haben
- Vorab informieren, was im Isolationsfall im Urlaubsland zu beachten ist
- Kosten und Nutzen von Corona-Versicherungen abwägen
Redaktion: Kevin Schubert, Kathrin Wolff
Design im Auftrag des ZDF: Mischa Biekehoer
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