Der Pilot des am Sonntag über Washington abgefangenen Kleinflugzeugs war offenbar nicht ansprechbar. Piloten der aufgestiegenen Kampfflugzeuge hätten beobachtet, dass der Mann zusammengesunken im Cockpit saß, teilten drei Behördenvertreter am Montag mit. Der Ermittler der US-Verkehrsbehörde NTSB, Adam Gerhardt, sagte, es werde noch geprüft, wieso der Pilot nicht ansprechbar war.

An dem Einsatz am Sonntag waren F-16-Kampfjets beteiligt. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, die beiden Jets seien von der US-Militärbasis Joint Base Andrews losgeschickt worden, um das Leichtflugzeug zu verfolgen.

Kurze Zeit später sei das Kleinflugzeug bei Montebello im Bundesstaat Virginia, südlich von Washington, abgestürzt, teilte die US-Luftfahrtaufsicht FAA mit. Die Maschine sei in Elizabethton im Bundesstaat Tennessee gestartet und hätte in Long Island in New York landen sollen.

Das nordamerikanische Luftverteidungskommando Norad teilte mit, den Kampfjets sei die Erlaubnis erteilt worden, mit Überschallgeschwindigkeit zu fliegen. Auch seien Leuchtraketen zum Einsatz gekommen, "um die Aufmerksamkeit des Piloten abzulenken".

Der Pilot reagierte aber nicht auf Funksprüche und sonstige Kontaktversuche. Die Cessna geriet schließlich ins Trudeln und stürzte in Virigina ab. Keiner der vier Menschen an Bord überlebte.

Am Sonntagnachmittag hatte ein lauter Knall viele Menschen in Washington und in den angrenzenden Bundesstaaten Virginia und Maryland aufgeschreckt. Es war ein explosionsartiges Geräusch zu hören.

Die Behörde, die in der Stadt Annapolis unweit von Washington Notfälle koordiniert, teilte mit, dass es sich dabei um einen Überschallknall gehandelt habe. Ein solcher ist zu hören, wenn sich ein Flugzeug mit Überschallgeschwindigkeit durch die Luft bewegt.