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: Weltbevölkerung wächst weniger schnell
von Michaela Waldow
11.07.2022 | 09:38 Uhr7,97 Milliarden Menschen leben momentan auf der Erde. 2021 kamen 66 Millionen dazu - das ist knapp die Einwohnerzahl Frankreichs. Die Weltbevölkerung hat sich damit seit 1950 mehr als verdreifacht. Und sie wächst weiter, die Dynamik lässt aber nach und sinkt zum ersten Mal unter ein Prozent. Denn laut der aktuellsten Bevölkerungsstatistik der UN ist durch die Corona-Pandemie die weltweite Lebenserwartung 2021 auf 71 Jahre gesunken. 2019 lag sie noch bei 72,8 Jahren.
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66 Millionen Zuwachs pro Jahr, das bedeutet, es werden ...
- pro Tag 180.000
- pro Stunde 7.500
- pro Minute 125
- pro Sekunde 2,1 Menschen geboren.
Der größte Teil der Weltbevölkerung, 59,33 Prozent, lebt in Asien. 17,51 Prozent der Bevölkerung in Afrika, 9,49 Prozent in Europa, 8,36 Prozent in Lateinamerika, 4,73 Prozent in Nordamerika und 0,54 Prozent in Australien/Ozeanien.
Unterschiedliche Wachstumsquote in den Regionen
Seit einigen Jahren verlangsamt sich das Wachstum der Weltbevölkerung. Seit dem Höhepunkt Ende der 1960er-Jahre hat es sich mehr als halbiert und liegt mittlerweile bei nur noch 0,8 Prozent.
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Allerdings sind die Wachstumsraten in den Regionen sehr unterschiedlich. Während sich in Europa die Bevölkerungszahl von 447 Millionen Einwohnern mit einer Wachstumsquote von 0,9 Prozent verlangsamt, könnte sich die Bevölkerung Syriens bei einer Einwohnerzahl von 17,5 Millionen und einer Wachstumsrate von 4,3 Prozent in weniger als 20 Jahren verdoppeln. Und auch in den meisten afrikanischen Ländern liegt die Quote noch weit über 2 Prozent.
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Den höchsten Bevölkerungszuwachs aber wird laut den Vereinten Nationen Indien mit einer Wachstumsquote von einem Prozent bei jetzt schon 1,38 Milliarden Einwohnern verzeichnen und China als bevölkerungsreichstes Land der Welt bis etwa 2027 überholen.
Geburtenkontrolle: Eine Frage des Wohlstandes
Die Wachstumsrate ist die Geburtenrate minus die Sterberate. Die Geburtenrate gibt an, wie viele Kinder pro 1.000 Einwohner geboren werden. Sie ist also ein maßgeblicher Faktor für die Entwicklung einer Bevölkerungzahl. In Deutschland wird bei einer Geburtenrate von 2,01 das von Fachleuten angesetzte Bestandserhaltungsniveau erreicht. Die Fertilitätsrate sagt aus, wie viele Kinder eine Frau im Schnitt bekommt.
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In Ländern mit überwiegend armer Bevölkerung werden die höchsten Fertilitätsraten festgestellt. In Niger bringen Frauen besonders viele Kinder zur Welt, es hat eine der höchsten Raten und gleichzeitig gehört das Land zu den ärmsten der Welt. 40 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze.
Das schnelle Bevölkerungswachstum und die anhaltend hohe Fruchtbarkeit in vielen Entwicklungsländern ist ein Problem. Nahrungsmittel und Wasser sind bereits knapp, mehr Menschen führen zu noch mehr Hunger und Armut.
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Die Herausforderungen des Bevölkerungswachstums sind gegensätzlich: Während die meisten Regierungen in den armen Regionen Maßnahmen zur Senkung der Fruchtbarkeit ergreifen - durch zum Beispiel Aufklärung zur Geburtenkontrolle und Zugriff auf Verhütungsmittel - bemüht man sich in Europa hingegen um das Gegenteil, nämlich um eine Erhöhung der Fruchtbarkeit, um einer Überalterung der Gesellschaft entgegenzuwirken.