: Annäherung zwischen Brasilien und Argentinien

23.01.2023 | 20:50 Uhr
Brasiliens Präsident Lula da Silva ist nach Buenos Aires gereist, um die Handelsbeziehung mit Argentinien wiederzubeleben. Es ist die erste Auslandsreise seit seinem Amtsantritt.
Luiz Inácio Lula da Silva (l.), Präsident von Brasilien, und Alberto Fernández, Präsident von Argentinien, geben eine gemeinsame Pressekonferenz.Quelle: Gustavo Garello/AP/dpa
Die beiden großen südamerikanischen Staaten Argentinien und Brasilien wollen ihre Beziehungen wiederaufleben lassen und den Handel vertiefen. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sagt nach einem Treffen mit seinem Kollegen Alberto Fernández in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires:
Heute ist die Wiederaufnahme einer Beziehung, die niemals hätte abgebrochen werden dürfen.
Luiz Inácio Lula da Silva, Präsident von Brasilien
Thema ihres Gesprächs war auch die Stärkung des südamerikanischen Staatenbundes Mercosur - also Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay. Zudem dachten beide laut über eine gemeinsame, "Sur" (Süden) genannte Währung nach.

Erste Auslandsreise Lulas seit Amtsantritt

Der Besuch im Nachbarland Argentinien ist die erste Auslandsreise Lulas nach dem Amtsantritt am 1. Januar. Der Linkspolitiker nimmt damit eine diplomatische Tradition wieder auf, die sein Vorgänger, der rechte Jair Bolsonaro, mit einem Trip ins damals von dem konservativen Präsidenten Sebastián Piñera regierte Chile gebrochen hatte.
Lula entschuldigte sich in Anspielung auf Bolsonaro auch für "die Grobheiten des vorherigen Präsidenten Brasiliens", den er wegen seiner Unterlassungen in der Corona-Pandemie "Völkermörder" nannte.

Rückkehr Brasiliens in die Celac

In der Region will Brasilien, das größte Land Lateinamerikas, ebenfalls wieder eine Führungsrolle übernehmen. Fraglich war, ob ein kurzfristig anberaumtes Treffen Lulas mit dem autoritär regierenden venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro stattfinden würde. Die Teilnahme am Gipfeltreffen der Staatschefs der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) in Buenos Aires bedeutet auch Brasiliens Rückkehr in das regionale Bündnis.
Unter Bolsonaro, der das Land international weitgehend isoliert hatte, verließ Brasilien die Celac. Insgesamt werden mehr als 20 Staatschefs, zahlreiche Vertreter internationaler Organisationen sowie EU-Ratspräsident Charles Michel erwartet. Ursprünglich sollte auch Maduro teilnehmen, ebenso wie Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel.
Quelle: dpa

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