: Baerbock: Größtes Sicherheitsproblem Klima

09.07.2022 | 07:47 Uhr
Es ist ein gefährdetes Paradies: Palau droht bei steigendem Meeresspiegel zu versinken. Außenministerin Baerbock verspricht bei einem Besuch, den Inselstaat nicht allein zu lassen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich im Südpazifik persönlich ein Bild von Erosionsschäden und den Sorgen der Menschen gemacht. Die Zukunft der Inseln sieht düster aus. Baerbock gab zu, dass "unsere Unterstützung zu begrenzt“ gewesen sei.

09.07.2022 | 02:18 min
Außenministerin Annalena Baerbock hat bei einem Besuch in der Südsee zu einer internationalen Kraftanstrengung gegen die Klimakrise aufgerufen. Die Grünen-Politikerin sagte an diesem Samstag im besonders von der Erderwärmung betroffenen Inselstaat Palau:
Der Klimanotstand ist keine isolierte Krise. Es ist das schwierigste Sicherheitsproblem unserer Zeit.
Außenministerin Annalena Baerbock
Bedrohte Nationen im Südpazifik hätten bei internationalen Klimaverhandlungen immer wieder vor den Folgen des Klimawandels gewarnt. "Aber wir müssen zugeben, dass unsere Antwort als internationale Gemeinschaft unzureichend, unsere Unterstützung zu begrenzt war", betonte Baerbock.
Baerbock-Tweet zu Palau

Baerbock: Sich vor Ort ein Bild machen

"Ich denke, es ist wirklich Zeit, dass wir Ihnen nicht nur aus der Ferne zuhören, sondern dass wir tatsächlich herkommen", sagte die Ministerin und fügte hinzu, dass zuletzt vor 120 Jahren ein deutscher Außenminister nach Palau gereist sei.
Um die von steigenden Meeresspiegeln bedrohten Nationen besser und langfristig zu unterstützen, habe sie Beate Grzeski zur Sondergesandten für die pazifischen Inselstaaten ernannt. Die Diplomatin werde ab sofort die direkte Ansprechpartnerin für die Archipele sein.
Gefährdetes Paradies: Palau.Quelle: Imago
Palau erscheine wie ein echtes Paradies, betonte Baerbock. "Aber wir können uns auch gut vorstellen, was mit diesem friedlichen Paradies passieren wird, wenn der Meeresspiegel noch weiter steigt."

Gefährdete Heimat

So böten Schulen, die in Küstennähe gebaut werden, den Kindern keinen sicheren Ort mehr. Kulturstätten könnten buchstäblich untergehen. Und viele Anwohner müssten sich eine schreckliche Frage stellen: "Eine Frage, die ich mir persönlich kaum vorstellen kann: "Werden unsere Häuser in 30 oder 50 Jahren noch hier sein?"
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Keine Weltregion leide so sehr unter der Klimakrise wie die Pazifikstaaten - und das, obwohl deren Anteil an den globalen Treibhausgasemissionen so gering sei. "Das ist eine eklatante Ungerechtigkeit", sagte Baerbock.

Außenministerin: CO2-Verbrauch weltweit senken

Um die angestrebten Klimaziele zu erreichen, müssten vor allem die weltweit größten CO2-Emittenten die Treibhausgasemissionen schneller senken, so auch Deutschland. "Wir sind nicht Ozeane voneinander entfernt, sondern stehen Seite an Seite", rief Baerbock den Menschen in Palau zu.
Quelle: dpa

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