: Nato: Kein Hinweis auf gezielten Angriff
16.11.2022 | 13:05 Uhr
Die Nato hat keine Erkenntnisse, dass der Raketeneinschlag in Polen von Russland ausgegangen ist. Das betont Generalsekretär Stoltenberg nach einer Sondersitzung des Nato-Rats.
Laut Nato-Generalsekretär Stoltenberg sind wahrscheinlich Raketen der ukrainische Flugabwehr in Polen eingeschlagen. Die Verantwortung trage aber letztendlich Russland.
16.11.2022 | 02:09 minDie Nato hat keine Erkenntnisse, dass der Raketeneinschlag in Polen von Russland ausgegangen ist. Das betont Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einer Sondersitzung des Nato-Rats in Brüssel. Es sei wahrscheinlich, dass eine ukrainische Luftabwehrrakete versehentlich in Polen eingeschlagen sei. Die sei aber nicht die Schuld der Ukraine, betont Stoltenberg. Russland müsse diesen "sinnlosen Krieg" beenden.
Der Vorfall in Polen hätte schnell eskalieren können. Welche Konsequenzen folgen nun aus dem Raketeneinschlag in Polen? ZDF-Korrespondent Florian Neuhann mit einer Einschätzung.
16.11.2022 | 01:17 minDas Bündnis habe auch "keinen Hinweis darauf, dass Russland offensive militärische Aktionen gegen die Nato vorbereitet", betonte Stoltenberg nach der Dringlichkeitssitzung.
Die Rakete war am Dienstag in der südostpolnischen Ortschaft Przewodow in der Nähe der ukrainischen Grenze eingeschlagen und hatte zwei Menschen getötet.
Polen: Rakete wohl von ukrainischer Luftabwehr
Es gebe keine Beweise dafür, dass die Rakete von Russland abgefeuert worden sei, sondern es handele sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine ukrainische Flugabwehrrakete, sagte Andrzej Duda am Mittwoch in Warschau.
Nichts, absolut nichts, deutet darauf hin, dass es sich um einen absichtlichen Angriff auf Polen handelte.
"Was passiert ist, nämlich dass eine Rakete auf unser Territorium fiel, war keine vorsätzliche Handlung. Es war keine gezielte Rakete, die auf Polen gerichtet war."
Die Ukraine will sich an den Untersuchungen zum Raketeneinschlag in Polen beteiligen. Bei diesem handelte es sich nach bisherigen Analysen um eine ukrainische Flugabwehrrakete.
16.11.2022 | 01:46 minBiden: Rakete kam eher nicht aus Russland
Zuvor hatte schon US-Präsident Joe Biden bei einem Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs von Nato- und G7-Staaten auf Bali mitgeteilt, dass es Hinweise gebe, wonach es sich um eine von ukrainischen Truppen abgefeuerte Flugabwehrrakete vom Typ S-300 gehandelt habe. Das System sowjetischer Bauart ist wesentlicher Bestandteil der ukrainischen Flugabwehr.
Zudem gebe es Informationen über die Flugbahn, die einem russischen Angriff entgegenstünden, sagte der US-Präsident am Morgen auf der indonesischen Insel Bali.
Moskau trotzdem für Raketen-Vorfall verantwortlich
Von mehreren Seiten hieß es nach dem Treffen, Moskau trage mit seinem Beschuss der Ukraine die Verantwortung für den Vorfall. Dies gelte selbst dann, wenn es sich tatsächlich um eine ukrainische Abwehrrakete gehandelt haben sollte.
Biden betonte, dass die Untersuchung noch nicht abgeschlossen sei und sicherte Polen hierbei "volle Unterstützung" der USA und der Bündnispartner zu. Auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) sagte, Deutschland stehe an der Seite Polens.
Biden sagte, er habe die Verbündeten über seine Gespräche mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Nachgang des Raketeneinschlags informiert. Es habe "völlige Einigkeit" am Tisch geherrscht, die polnischen Ermittlungen zur Attacke zu unterstützen. Auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) sagte, Deutschland stehe an der Seite Polens.
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Quelle: dpa, AP, AFP