: US-Außenminister Blinken will vermitteln

30.01.2023 | 17:42 Uhr
Nach zwei Angriffen in Jerusalem innerhalb kurzer Zeit wächst die Sorge vor weiterer Eskalation. Kann ein Besuch von US-Außenminister Antony Blinken helfen?
Nach der jüngsten Gewalteskalation in Nahost hat US-Außenminister Antony Blinken zum Auftakt seines Israel-Besuchs die Entschärfung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern gefordert.
Es liegt in der Verantwortung eines jeden, Maßnahmen zu ergreifen, um die Spannungen zu beruhigen anstatt sie zu schüren.
Antony Blinken, US-Außenminister
In Jerusalem sprach Blinken am Montag mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Nach dem Gespräch betonte der US-Diplomat, das Ziel der USA sei, dass Palästinenser und Israelis in gleichem Maße "Freiheit, Sicherheit, Gelegenheiten, Gerechtigkeit und Würde genießen können".

Blinken spricht sich für Zwei-Staaten-Lösung aus

Zudem sprach sich Blinken weiterhin für eine Zwei-Staaten-Lösung des Konflikts aus. Am Dienstag trifft der US-Außenminister in Ramallah den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas.

Russischer Außenminister Lawrow ruft zu Verantwortung auf

Auch der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte Israelis und Palästinenser am Sonntag dazu aufgerufen, ein "Höchstmaß an Verantwortung" zu zeigen und eine erneute Verschlechterung der Situation zu verhindern.
Bei Telefongesprächen mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen und dem palästinensischen Außenminister Rijad al-Maliki habe Lawrow unterstrichen, dass Moskau "ernsthaft besorgt über den neuen Zyklus der Gewalt" sei, erklärte das Außenministerium in Moskau.
Karte: Israel - Jerusalem - Westjordanland - GazaQuelle: ZDF

Jüngste Gewalt in Israel

Am Freitagabend hatte ein palästinensischer Angreifer nach Beginn des jüdischen Sabbat sieben Menschen getötet und mindestens drei weitere verletzt. Am Samstagmorgen eröffnete ein 13-jähriger Palästinenser das Feuer in der Nähe der Altstadt und verletzte zwei Israelis schwer.
Der Angriff vor der Synagoge in Ost-Jerusalem am Holocaust-Gedenktag hatte international Bestürzung ausgelöst.
Die EU und zahlreiche Staaten verurteilten den Anschlag, darunter die USA, Frankreich, Großbritannien, Russland, die Türkei sowie die arabischen Staaten Jordanien, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Israel kündigt "harte Reaktionen" an

Die israelische Regierung kündigte als Reaktion auf die Gewalt in Ost-Jerusalem an, härter gegen Angehörige von Attentätern vorzugehen. Die Palästinensische Autonomiebehörde machte dagegen Israel für die neu aufgeflammte Gewalt in Nahost verantwortlich. Israel trage die "volle Verantwortung für die gefährliche Eskalation", erklärte die Behörde.
Quelle: AFP, dpa

Thema

Der Nahost-Konflikt