: Pistorius: Der Polit-Pragmatiker
SPD-Politiker Pistorius gilt als pragmatisch
Pistorius schon länger auf dem Sprung nach Berlin
Christine Lambrecht, SPD (seit 2021)
Das Verteidigungsministerium - ein heikler Posten in der Regierung. Der Rücktritt von Christine Lambrecht ist der aktuellste in einer Reihe von Rücktritten oder Entlassungen. Ein Überblick:
Quelle: dpaFranz-Josef Strauß, CSU (1956 - 1962)
Der CSU-Politiker trieb in seiner Amtszeit den Ausbau der Bundeswehr voran. 1962 geriet Strauß in den Sog der "Spiegel"-Affäre - in Folge derer er im selben Jahr zurücktrat.
Quelle: Gerhard Rauchwetter/dpaKai-Uwe von Hassel, CDU (1963 - 1966)
In die Amtszeit des CDU-Politikers fiel die Ausrüstung der Bundeswehr mit neuen Waffensystemen. Der "Starfighter"-Skandal hatte Folgen: 1966 wurde er ins Vertriebenenministerium versetzt.
Quelle: imagoGeorg Leber, SPD (1972 - 1978)
Georg Leber hatte einen guten Ruf als "Soldatenvater". Spannungen gab es wegen der Entlassung zweier Generäle. Leber trat wegen der Stasi-Spionageaffäre Lutze zurück.
Quelle: imago images/Sven SimonRupert Scholz, CDU (1988 - 1989)
Der CDU-Politiker hielt sich nur elf Monate auf dem Posten. Seine Amtszeit wurde von der Ramstein-Katastrophe überschattet. Bei einer Kabinettsumbildung wurde er nicht wieder berücksichtigt.
Quelle: imagoGerhard Stoltenberg, CDU (1989 - 1992)
Gerhard Stoltenberg war der Verteidigungsminister, der die NVA in die Bundeswehr integrieren musste. Ein Panzerdeal mit der Türkei kostete ihn letztlich das Amt, er trat im März 1992 zurück.
Quelle: imagoRudolf Scharping, SPD (1998 - 2002)
Als Verteidigungsminister verantwortete er umstrittene Auslandseinsätze - etwa im Kosovo-Konflikt 1999 und in Afghanistan ab 2001. Mehrere Affären kosteten ihn Ansehen, 2002 musste er gehen.
Quelle: apFranz-Josef Jung, CDU (2005 - 2009)
Der CDU-Politiker war ab 2005 Verteidigungsminister. 2009 wurde er Bundesarbeitsminister - aber nur für 34 Tage: Wegen der Informationsaffäre bei einem Angriff auf Kundus zog er Konsequenzen.
Quelle: apKarl-Theodor zu Guttenberg, CSU (2009 - 2011)
Der CSU-Politiker avancierte in seiner nur 16 Monaten andauernden Amtszeit zum Publikumsliebling. Eine Affäre um Plagiate in seiner Doktorarbeit leitete seinen politischen Absturz ein.
Quelle: dpaThomas de Maizière, CDU (2011 - 2013)
Der CDU-Politiker wechselte 2011 vom Innen- ins Verteidigungsressort. Doch das Desaster um die gestoppte "Euro-Hawk"-Drohne setzte ihn unter Druck. 2013 ging er zurück ins Innenressort.
Quelle: dpaUrsula von der Leyen, CDU (2013 - 2019)
Ihre Aussage vom "Haltungsproblem" der Truppe (Stichwort Franco A.) sorgte für Unruhe. Ein U-Ausschuss in der Berateraffäre kam hinzu. Von der Leyen wechselte im Juli 2019 an die EU-Spitze.
Quelle: pa/dpa-Bildfunk