: Weitere Gepard-Panzer für Ukraine

02.12.2022 | 11:09 Uhr
Aus der Liste der Militärhilfen geht hervor: Die Bundesregierung liefert weitere Gepard-Panzer an die Ukraine.
Die Ukraine soll sieben weitere Gepard-Panzer bekommen. 30 Stück aus Deutschland sind schon im Land. Quelle: epa
Deutschland will der Ukraine sieben weitere Gepard-Flakpanzer liefern. Das geht aus der von der Bundesregierung veröffentlichten Liste der Waffenlieferungen an die Ukraine hervor. Dort hieß es, dass die Lieferung in "Vorbereitung/Durchführung" sei. Zudem würden auch noch 100.000 Erste-Hilfe-Sets geliefert.
In der vergangenen Woche hat Deutschland der Ukraine zudem drei Brückenlegepanzer des Typs Biber, acht weitere Überwasserdrohnen, zwölf weitere Grenzschutzfahrzeuge, 4.000 weitere Schlafsäcke, 30 Krankenwagen und Ersatzteile für MI-24-Hubschrauber geliefert, wie aus der Liste hervorgeht, die alle militärischen Hilfsleistungen auflistet.

Gepard-Lieferung fürs Frühjahr geplant

Teilweise hat die Regierung dabei Lieferungen der Industrie finanziert. Die eigentlich schon zur Verschrottung vorgesehenen sieben Gepard-Panzer würden derzeit vom Münchener Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) instandgesetzt. Kanzler Olaf Scholz hatte vor kurzem in einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angekündigt, weitere Gepard-Panzer in Richtung Ukraine auf den Weg zu schicken.
Sie sollten im Frühjahr an die Ukraine ausgeliefert werden, hatte der "Spiegel" zuvor berichtet. Die bereits im Einsatz befindlichen 30 Gepard-Panzer hätten sich nach ukrainischen Angaben beim Kampf gegen die russische Armee als sehr effektiv und zuverlässig erwiesen. Scholz und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatten bekräftigt, wie wichtig die Hilfe für die Ukraine bei der Abwehr russischer Raketen ist.

Der Ukraine fehlt es an Munition und Ersatzteilen

Möglich ist auch, dass die Bundesregierung in Katar oder Brasilien sondiert, ob die dort für den Schutz von Großveranstaltung eingesetzten Panzer an die Ukraine geliefert werden können. Katar etwa nutzt den Gepard derzeit beim Schutz der Fußball-Weltmeisterschaft.
Ein Problem beim Einsatz ist allerdings die Versorgung der Ukraine mit Munition für den Gepard. Die Schweiz, die noch über Munitionsbestände für den von der Bundeswehr schon vor Jahren ausgemusterten Panzer verfügt, lehnt eine Lieferung ab - mit Hinweis auf ihren neutralen Status.
Die Ukraine hatte zuletzt neben den immer wieder erbetenen Leopard-Schützenpanzern auch die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen gefordert. Deutschland hat dem Nato-Partner Polen drei dieser Systeme angeboten. Nato-Generalsekretär Stoltenberg warnte aber, dass man darauf achten müsse, zunächst einmal die bereits gelieferten Systeme mit Munition, Ersatzteilen und Instandsetzung einsatzbereit zu halten.
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Quelle: Reuters

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