: Hasch-Menge: "Regulieren auch nicht bei Wein"

23.10.2022 | 08:01 Uhr
Noch steht nichts fest, im Zuge der geplanten Cannabis-Legalisierung aber wird eifrig diskutiert, wie hoch die Besitzgrenzen sein sollen. "Ausreichend hoch", findet FDP-Vize Vogel.
Geplante Cannabis-Legalisierung: Wie hoch liegen die künftigen Besitzgrenzen?Quelle: Annette Riedl/dpa
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Johannes Vogel hat sich gegen zu strenge Regelungen bei der Cannabis-Legalisierung ausgesprochen. "Besitzgrenzen müssen - wenn überhaupt - so geschaffen sein, dass sie ausreichend hoch sind", sagte er dem "Tagesspiegel".
Wir regulieren ja auch nicht, wie viele Flaschen Wein jemand zuhause haben darf.
FDP-Vize Johannes Vogel im Tagesspiegel
Zudem müssten die Straßenverkehrsregelungen angepasst werden, sagte Vogel. "Die Regelung im Straßenverkehr muss so geändert werden, dass man zwei Wochen nach einem gekifften Joint natürlich Autofahren darf - und dies nur im akuten Rauschzustand nicht erlaubt ist. Sonst würden wir ja faktisch nicht legalisieren", sagte der FDP-Politiker.

Wem bisher im Straßenverkehr der Konsum von Marihuana nachgewiesen wurde, galt als fahruntüchtig. Das kann sich bald ändern.

18.08.2022 | 01:57 min

Vogel: Kanada als Vorbild

Er sprach sich dafür aus, Kanada als Vorbild zu nehmen. "Kanada hat Möglichkeiten gefunden, wie Polizistinnen und Polizisten erkennen können, wenn jemand nicht fahrtüchtig ist. Gleichzeitig ist es nicht so, dass man als fahruntüchtig gilt, nur weil man vor Tagen gekifft hat und das labortechnisch noch nachweisbar ist", sagte Vogel. In Kanada hätten sich Spucktests bewährt.
Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem Gesetz zur Cannabis-Legalisierung, hat aber noch keine Einigung erzielt. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hatte berichtet, ein Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums sehe vor, dass Kauf und Besitz von 20 Gramm Cannabis ab 18 Jahren künftig grundsätzlich straffrei sein sollen.
Ein Sprecher von Ressortchef Karl Lauterbach betonte, dass noch kein abgestimmtes Eckpunktepapier vorliege. In Ministeriumskreisen hieß es, es gebe es noch "erheblichen Klärungsbedarf". Vor allem aus der Union kommt Kritik, Lauterbach lege "mehr Wert auf Entkriminalisierung als auf den Gesundheitsschutz". Auch Kinder- und Jugendärzte halten eine Legalisierung gerade für Unter-25-Jährige für problematisch.
Quelle: dpa

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