: Berlin: Testpflicht bei Einreise aus China

05.01.2023 | 10:29 Uhr
Deutschland führt für Reisende aus China wegen der dortigen Corona-Welle eine Testpflicht ein. Damit folgt die Bundesregierung der jüngsten Empfehlung der EU.
Auch Deutschland wird für Einreisende aus China wegen der dortigen Corona-Welle eine Testpflicht einführen. Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Donnerstag mit. Die deutsche Einreiseverordnung werde kurzfristig geändert.
Reisende aus China benötigen künftig bei Reiseantritt nach Deutschland mindestens einen Antigenschnelltest, sagte der SPD-Politiker. Zudem würden bei der Einreise stichprobenartige Tests vorgenommen, "um Virusvarianten zu erkennen". Lauterbach sprach von einer "guten Entscheidung".

EU empfiehlt Corona-Testpflicht

Die EU hatte am Mittwoch ihren Mitgliedsländern "nachdrücklich" empfohlen, von Reisenden aus China vor dem Start einen negativen Corona-Test zu verlangen. Ein einheitliche Regelung gab es in dieser Frage allerdings nicht. Dafür einigte sich die EU darauf, dass Fluggäste bei Reisen nach und aus China Masken tragen müssen.
China hatte seine strenge Corona-Politik Ende vergangenen Jahres aufgegeben. Derzeit gibt es dort zahlreiche Neuinfektionen. Viele Staaten fürchten, dass das Coronavirus sich von China wieder zu ihnen ausbreitet. Länder wie Italien, Frankreich und Spanien hatten die jetzt von der EU empfohlenen Schritte bereits unternommen.

China warnt vor Reisebeschränkungen

China warnte vor einem solchen Vorgehen und drohte mit Gegenmaßnahmen. "Wir hoffen aufrichtig, dass sich alle Parteien auf die Bekämpfung der Epidemie selbst konzentrieren und die Politisierung von Covid vermeiden werden", sagte Regierungssprecherin Mao Ning.

Seitdem die chinesische Regierung alle Corona-Maßnahmen aufgehoben hat, kehrt das Leben auf Pekings Straßen zurück. Gleichzeitig füllen sich die Kliniken, vor allem mit Älteren.

03.01.2023 | 01:55 min
Die Internationale Luftfahrtorganisation IATA kritisierte die Empfehlung. "Es ist höchst enttäuschend, dass diese Maßnahmen, die sich in den vergangenen drei Jahren als unwirksam erwiesen haben, reflexartig wieder eingeführt werden", sagte Generaldirektor Willie Walsh.
Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Auftreten der Omikron-Variante des Virus hätten gezeigt, dass solche Maßnahmen den Höhepunkt einer Infektionswelle bestenfalls um einige Tage verzögert hätten.
Quelle: dpa, AFP, AP

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