FAQ
: PCR-Tests, Impfpflicht und Kontaktverfolgung
22.01.2022 | 15:30 Uhr
Die Gesundheitsminister passen im Kampf gegen Omikron die Regeln an: Die PCR-Tests fallen in vielen Fällen weg und werden durch Schnelltests ersetzt. Die Beschlüsse im Überblick.Künftig sollen in Deutschland nicht mehr alle per Schnelltest positiv auf Corona Getesteten einen PCR-Test bekommen. Dafür haben sich die Gesundheitsminister der Länder einstimmig ausgesprochen. Sie begrüßen entsprechende Vorschläge von Gesundheitsminister Karl Lauterbach für eine Priorisierung von PCR-Tests.
Außerdem soll das Bundesgesundheitsministerium mit den Ländern rechtssichere Kriterien entwickeln, damit die Impfpflicht für Beschäftigte in Klinken und in der Pflege ab Mitte März bundeseinheitlich umgesetzt werden kann. Alle Beschlüsse im Überblick:
Priorisierung der Testkapazitäten von PCR-Tests
Die Gesundheitsminister wollen eine Überlastung der Labore mit PCR-Tests angesichts der hohen Infektionszahlen verhindern. Deshalb haben sie folgende Punkte beschlossen:
- PCR-Kapazitäten sollen auf Menschen ausgerichtet werden, die Symptome haben. Dazu soll die Nationale Teststrategie "geschärft und gründlich überarbeitet werden".
- Es soll geprüft werden, ob bei einem positiven Antigen-Test ohne Symptome auf einen PCR-Test verzichtet werden kann. Stattdessen soll ein weiterer Antigentest eines anderen Herstellers zur Überprüfung gemacht werden.
- Leuchtet die Corona-Warn-App rot, soll es nicht mehr einen PCR-Test geben, sondern einen "qualitativ hochwertigen Antigentest".
- Auch aus der Quarantäne oder der Isolierung soll per Schnelltest freigetestet werden. Ausgenommen sind Mitarbeiter in Krankenhäusern oder der Pflege.
- Sequenzierte PCR-Tests zum Nachweis einer Variante sollen nur bei Auftreten von neuen Varianten gemacht werden, nicht bei der dominierenden Variante Omikron.
Einrichtungsbezogene Impfpflicht
- Die Gesundheitsminister wollen den Novavax-Impfstoff vor allem an nicht geimpfte Beschäftigte geben. Diese sollen von Sanktionen ausgenommen werden, bis sie Gelegenheit hatten, sich zwei Mal impfen zu lassen.
- Für die Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht soll es eine Übergangszeit geben, damit alles organisiert werden kann.
- Das Bundesgesundheitsministerium soll Voraussetzungen für eine bundeseinheitliche digitale Meldeplattform zur "Benachrichtigung der Gesundheitsämter zu Immunitätsnachweisen gegen COVID-19" schaffen.
Kontaktnachverfolgung besonders für gefährdete Gruppen
Wegen Omikron sollen vor allem die Kontakte von gefährdeten Gruppen verfolgt werden, also bei Corona-Fällen im Klinik- und Pflegebereich und in Einrichtungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung. Diese Priorisierung soll auch zur besseren Nutzung von Ressourcen länderübergreifend gelten.
Verlängerung der Finanzierung von Impfzentren
Die Gesundheitsminister fordern, dass Impfzentren und andere Impfangebote der Länder bis Ende 2022 finanziert werden. Dazu habe Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereits eine mündliche Zusage erteilt.
Am Montag kommen die Regierungschefinnen und -chefs der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer weiteren Beratungsrunde zur Corona-Pandemie zusammen. Die Videokonferenz der Gesundheitsminister diente zur Vorbereitung.
Quelle: ZDF, dpa, AFP