: Parteiübergreifende Kritik an Lauterbach

17.04.2022 | 22:17 Uhr
SPD-Gesundheitsminister Lauterbach hat mit seiner Warnung vor einer "Killer-Variante" des Coronavirus Kritik auf sich gezogen - selbst von Koalitionspartnern seiner Partei.
Mit seiner Warnung vor einer "Killer-Variante" hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach Kritik auf sich gezogen. Archivbild.Quelle: Kay Nietfeld/dpa/Archiv
Die Warnungen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor Omikron-Subvarianten, die sich gerade entwickelten, haben für heftige Kritik gesorgt. Wörtlich hatte Lauterbach von der Möglichkeit gesprochen, dass sich eine "absolute Killer-Variante" entwickeln könnte, die so hochansteckend wie Omikron und so tödlich wie Delta sein könne.
Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit schrieb am Sonntag bei Twitter: "Was sind eigentlich diese Killervarianten?" Er habe diese Beschreibung für Coronavirus-Varianten bisher weder bei der Weltgesundheitsorganisation noch bei der EU-Gesundheitsbehörde ECDC oder der amerikanischen CDC gefunden.
So kritisiert Jonas Schmidt-Chanasit Lauterbach bei Twitter

FDP wirft Lauterbach "Daueralarmismus" vor

Der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel twitterte mit Bezug auf die Lauterbach-Aussagen: "Er müsste doch eigentlich aus seinen Fehlern und Fehleinschätzungen gelernt haben." Als "wirklich wenig hilfreich" bezeichnete der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Konstantin von Notz, die Warnung Lauterbachs bei Twitter.
Konstantin von Notz (Grüne) kritisiert ebenfalls Lauterbach
Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Torsten Herbst, warf Lauterbach bei Twitter "Daueralarmismus" vor. "Wissenschaftliche Belege bleibt er schuldig. Niemand kennt die Situation im Herbst. Aber ins Blaue hinein Angst zu verbreiten, ist kein verantwortliches Handeln", schrieb er. Sein Parteikollege Frank Scheffler twitterte: "Ein Gesundheitsminister sollte keine Panik verbreiten."
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Im Herbst könnte nach Einschätzung von Lauterbach die inzwischen weitgehend aufgehobene Maskenpflicht in Innenräumen wieder eingeführt werden. Die Lage werde sich dann wieder ändern, sagte er der "Bild am Sonntag". "Dann steigen die Fälle, dann gibt es wahrscheinlich neue Mutationen, oder die Fallzahl mit Omikron-Infektionen steigt stark."
Quelle: dpa, ZDF

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