: Habeck warnt vor voreiligen Lockerungen
06.02.2022 | 06:41 Uhr
Wirtschaftsminister Habeck mahnt zur Vorsicht bei Debatten über Corona-Lockerungen. Natürlich brauche es eine Öffnungsperspektive, doch die Omikron-Welle sei noch nicht gebrochen.Ebenso wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) die Voraussetzungen für Lockerungen in der Corona-Krise noch nicht erfüllt.
"Natürlich brauchen wir eine Öffnungsperspektive, aber die Lockerungen müssen zum richtigen Zeitpunkt kommen", sagte der Wirtschaftsminister den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". "Noch ist die Omikron-Welle nicht gebrochen."
FDP fordert Öffnungsschritte
Ähnlich hatte sich kürzlich auch Scholz geäußert. Der Koalitionspartner FDP dringt hingegen auf baldige Öffnungsschritte, in einzelnen Bundesländern werden die Regeln bereits gelockert.
Habeck rief zu Einheitlichkeit bei den Lockerungen auf. "Ich halte es für wichtig, dass wir die einzelnen Schritte, was kommt zuerst, miteinander abstimmen", sagte er. "Wir müssen schauen, wie sich die Pandemie entwickelt. In Deutschland haben wir eine vergleichsweise niedrige Impfrate gerade in der älteren Bevölkerung. Aber es gibt Grund zu vorsichtiger Hoffnung."
Spitzengespräch Mitte Februar
Für den 16. Februar ist das nächste Spitzengespräch zwischen den Ministerpräsidenten und Scholz geplant. Dort könnten bundesweite Lockerungen vereinbart werden. Am 24. Januar hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, "Öffnungsperspektiven" zu entwickeln, sobald eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden kann.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte mehrfach erklärt, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle in Deutschland wahrscheinlich Mitte Februar erreicht sein dürfte.
Habeck: Corona-Hilfen bleiben
Habeck versicherte, die Corona-Wirtschaftshilfen würden zur Verfügung gestellt "so lange es nötig ist". Bisher sind die Hilfen bis Ende März befristet. Die Bundesregierung will prüfen, ob sie verlängert werden. "Sollte es nötig sein, sie erneut zu verlängern, um das Überleben hart betroffener Betriebe zu sichern, dann tun wir das und dann werden die nötigen Gelder bereitstehen", sicherte Habeck zu.
Auf die Nachfrage, ob die Hilfen über das laufende Jahr hinaus gewährt werden könnten, sagte Habeck: "Die Überbrückungshilfen werden zur Verfügung gestellt, solange wie sie gebraucht werden. Es ist wie bei der Feuerwehr. Die Bereitschaft, einzugreifen, werden wir noch lange Zeit erhalten. Wir werden nicht dauerhaft Geld ausschütten - aber sprungbereit werden wir immer sein."
Quelle: dpa, AFP