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: Corona-Regeln: Verbände mahnen - FDP bremst

08.06.2022 | 13:03 Uhr
Die FDP lehnt es ab, schon jetzt über Corona-Maßnahmen im Herbst zu sprechen, Verbände mahnen zur Eile. Der Corona-Expertenrat will sich heute dazu äußern.

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung legt heute seine Stellungnahme über die nötigen Vorbereitungen für Herbst und Winter vor. Erwartet wird, dass die Expertinnen und Experten Hinweise für die weiteren Schritte der Politik geben.

08.06.2022 | 01:39 min
In der Debatte über die Corona-Politik für den Herbst hat FDP-Chef Christian Lindner deutlich gemacht, dass zuerst die geplante wissenschaftliche Beurteilung von Schutzmaßnahmen abgewartet werden soll.
"Ich beteilige mich jetzt nicht an der Diskussion über einzelne Maßnahmen, denn dann würde ich ja ein Wissen mir anmaßen, das man noch gar nicht haben kann", sagte der Bundesfinanzminister am Dienstagabend in der ARD-Sendung "Maischberger". Klar sei für ihn aber:
Freiheitseinschränkungen pauschal sollte es nicht mehr geben.
FDP-Chef Christian Lindner

Lauterbach: Maskenpflicht in Innenräumen möglich machen

Derzeit wird mit Blick auf einen erwarteten neuen Anstieg der Corona-Fälle in der kälteren Jahreszeit darüber diskutiert, welche Schutzmaßnahmen im Herbst möglich sein sollen.
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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plädiert etwa dafür, wieder die Möglichkeit einer Maskenpflicht in Innenräumen zu schaffen. Mehrere FDP-Politiker hatten aber bereits darauf gepocht, zunächst die bis Ende Juni geplante Evaluierung von Maßnahmen abzuwarten.
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung legt an diesem Mittwoch in Berlin eine Stellungnahme über die nötigen Vorbereitungen für Herbst und Winter vor. Erwartet wird, dass die Expertinnen und Experten um den Vorstandsvorsitzenden der Berliner Universitätsklinik Charité, Heyo Kroemer, Hinweise für die weiteren Schritte der Politik geben.

Landkreise: Infektionsschutzgesetz zügig anpassen

Die deutschen Landkreise verlangen eine zügige Anpassung des Infektionsschutzgesetzes im Hinblick auf den Herbst: "Zu den vorzusehenden Instrumenten zählen Maskenpflichten in Innenräumen und in Bussen und Bahnen, ebenso Kontaktbeschränkungen, wenn diese erforderlich werden sollten", sagte der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe .
Noch vor der Sommerpause müsse der Gesetzgeber die wesentlichen Instrumente zusammentragen, um die Regelungen rechtzeitig anzupassen, so Sager:
Erst im September mit der inhaltlichen Arbeit zu beginnen wäre zu spät, um der Entwicklung dann womöglich nicht ein weiteres Mal hinterherlaufen zu müssen. Das sollte die Politik in den letzten zwei Jahren gelernt haben.
Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistags
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte hingegen am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin, dass die derzeit geltende Fassung des Infektionsschutzgesetzes am 23. September auslaufe, sei kein zufällig gewähltes Datum. Es sei so gewählt, "dass wir nach der Sommerpause zwei Sitzungswochen des Deutschen Bundestages haben, um ein ganz geordnetes, reguläres Gesetzgebungsverfahren zu durchlaufen."

Mit dem geänderten Infektionsschutzgesetz ....

.... sind seit Anfang April allgemeine Maskenpflichten für Veranstaltungen oder beim Einkaufen sowie 2G- und 3G-Zugangsregelungen weggefallen. Vorerst gilt ein "Basisschutz" - etwa mit Maskenpflichten in Bussen, Bahnen, Kliniken, Praxen und Pflegeheimen. Die derzeit geltende Fassung des Gesetzes läuft bis zum 23. September.

Sozialverband fordert Teststrategie bis in den Winter

Der Sozialverband VdK appelliert dagegen an die Ampel-Koalition, rechtzeitig Vorkehrungen gegen ein mögliches Wiederaufflammen der Corona-Pandemie im Herbst auf den Weg zu bringen. "Die Bundesregierung muss dringend die erfolgreiche Teststrategie mit den kostenlosen Bürgertests bis in den Winter verlängern", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Mittwoch in Berlin. Hier sei Eile geboten, da die Regelung Ende Juni auslaufe.
Quelle: AFP, dpa

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