: Stiko empfiehlt Booster weiterhin nur Älteren

von Dominik Rzepka
20.09.2022 | 15:22 Uhr
Wer sich ein viertes Mal gegen Corona impfen lassen möchte, sollte dafür einen der neuen Omikron-Impfstoffe nutzen. Das rät die Ständige Impfkommission - allerdings nicht allen.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat eine neue, vorläufige Corona-Impfempfehlung ausgesprochen. Eine vierte Impfung wird nach ZDF-Informationen darin weiterhin nur Personen über 60 Jahren nahegelegt. Darüber hinaus gilt die Empfehlung für medizinisches Personal und Menschen mit Vorerkrankungen - vor allem, wenn sie bisher nicht mit Omikron infiziert waren.
Eine vierte Impfung solle für diesen Personenkreis vorzugsweise mit einem der neuen Impfstoffe geschehen, der an die Omikron-Variante angepasst ist. Die Stiko unterscheidet in ihrer Empfehlung nicht zwischen dem Impfstoff gegen BA.1 oder BA.4 und BA.5.
Das bedeutet: Wer sich jetzt ein viertes Mal impfen lassen möchte, kann laut Stiko sowohl den BA.1-Impfstoff als auch den gegen BA.4 und BA.5 nehmen - allerdings nur, wenn die letzte Impfung oder Infektion mindestens sechs Monate her ist. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begrüßt die Empfehlung. Sie könne helfen, die Pandemie zu überwinden, schrieb er auf Twitter.
Lauterbach begrüßt Stiko-Empfehlung

Keine vierte Impfung für Jüngere empfohlen

Über diesen Personenkreis hinaus empfiehlt die Stiko keine vierte Impfung. Sie verweist auf ihre bestehende Impfempfehlung aus dem August und schreibt jetzt:
Darüber hinaus sind weitere Auffrischimpfungen derzeit nicht empfohlen.
Neue Impfempfehlung der Stiko
Im Klartext: Wer jünger ist als 60, gesund und dreimal geimpft, braucht keine vierte Impfung - auch nicht mit einem an Omikron angepassten Impfstoff. Drei Impfungen schützen laut Experten auch weiterhin gut vor einem schweren Verlauf. Ziel der Impfungen könne nicht sein, generell Infektionen zu verhindern, sagt die Stiko.
Hier widerspricht sie Gesundheitsminister Lauterbach. Dieser hatte wiederholt die vierte Impfung bedingt auch für Jüngere ins Gespräch gebracht. Im Juni empfahl er sie im ZDF-Interview allen, die einen ruhigen Sommer haben wollen.
Der BA.4/BA.5-Impfstoff soll in diesen Tagen an Arztpraxen und Impfzentren ausgeliefert werden. In Berlin zum Beispiel soll er ab dem 27. September verimpft werden.

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