: Esken über Schröder: Nur ein Geschäftsmann

06.08.2022 | 11:22 Uhr
Die Kritik an Gerhard Schröder zu seinem Verhalten im Ukraine-Krieg reißt nicht ab. SPD-Chefin Saskia Esken hat klar gemacht: Der Ex-Kanzler handelt nur "in eigenem Interesse".
SPD-Co-Chefin Esken kritisiert Alt-Kanzler Gerhard Schröder deutlich für seine Putin-Nähe (hier 2021).Quelle: picture alliance / Geisler-Fotopress
Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken hat Altkanzler Gerhard Schröder für seine Äußerungen über eine angebliche Verhandlungsbereitschaft von Russlands Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Krieg scharf kritisiert. "Gerhard Schröder agiert nicht als Ex-Kanzler, sondern als Geschäftsmann, und so sollten wir seine Äußerungen auch interpretieren", sagte Esken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Mit allem, was er tut und sagt, handelt er im eigenen Interesse und in dem seiner Geschäftspartner.
Saskia Esken über Gerhard Schröder (beide SPD)

Schröder wegen Putin-Nähe in der Kritik

Schröder steht seit langem wegen seiner Nähe zu Putin und zur russischen Öl- und Gaswirtschaft in der Kritik. Auch nach der russischen Invasion in die Ukraine im Februar hat er sich nach Auffassung auch vieler SPD-Genossen nicht ausreichend von Russland distanziert.
Ende Juli war der Altkanzler erneut zu Besuch bei Putin in Moskau und gab anschließend dem Magazin "Stern" sowie den Sendern RTL und ntv ein Interview, in dem er mit Blick auf den Ukraine-Krieg behauptete: "Die gute Nachricht heißt: Der Kreml will eine Verhandlungslösung." Diese und andere Äußerungen in dem Interview stießen in Deutschland parteiübergreifend, aber auch international auf massive Kritik.

Muss Schröder die SPD verlassen?

Eine Entscheidung zum Parteiordnungsverfahren der SPD gegen Schröder soll am kommenden Montag feststehen. Zuständig ist die Schiedskommission des SPD-Unterbezirks Region Hannover. Die rechtlichen Hürden für eine Parteistrafe oder gar einen Ausschluss sind allerdings sehr hoch.
Esken sagte dazu: "Es liegen zahlreiche Anträge dazu vor, und das Parteiordnungsverfahren läuft. Wie das ausgeht, hängt nicht von meiner Meinung ab, das ist eine juristische Frage." Die SPD-Chefin selbst hatte Schröder bereits im April den Parteiaustritt nahegelegt.
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Quelle: dpa

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