: "Eklatantes Versagen": De Masi verlässt Linke

13.09.2022 | 16:27 Uhr
Ein bekanntes Gesicht der Linken kehrt der Partei den Rücken: Der Finanzpolitiker Fabio De Masi hat in Hamburg seinen Austritt aus der Partei erklärt.
Von 2017 bis 2021 saß Fabio De Masi für die Linkspartei im Bundestag.Quelle: Imago
Der frühere Europa- und Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi (42) hat seinen Austritt aus der Linkspartei erklärt.

"Eklatantes Versagen der Akteure"

Er wolle nicht mehr in Verantwortung für das "eklatante Versagen der maßgeblichen Akteure in dieser Partei" genommen werden, die eine große Mehrheit der Bevölkerung im Stich lasse, die eine Partei brauche, die sich überzeugend für soziale Gerechtigkeit und Diplomatie engagiere, schrieb De Masi bei Twitter.
Ich habe versucht meinen Teil zu leisten, aber ich bin damit gescheitert.
Fabio De Masi
Tweet von De Masi
De Masi teilte weiter mit: "Ich habe soeben gegenüber dem Landesverband Hamburg der Partei Die Linke meinen Austritt aus der Partei erklärt." Seine Entscheidung sei kein Teil einer Flügel-Auseinandersetzung.
Und ich habe nicht vor, mich in absehbarer Zeit in einer anderen politischen Formation zu engagieren.
Fabio De Masi
Er bleibe "vielen klugen Köpfen und heißen Herzen" in seiner früheren Partei freundschaftlich verbunden.

Zur Kritik von Sahra Wagenknecht an ihm und Janine Wissler als neue Parteispitze der Linken, sagt Martin Schirdewan im ZDF-Sommerinterview: Das sei "eine Stilfrage".

10.07.2022 | 00:18 min

Engagement gegen Geldwäsche und Steuervermeidung

De Masi, Sohn eines italienischen Gewerkschafters und einer deutschen Sprachlehrerin, studierte Volkswirtschaftslehre an der Hamburger Universität. Von 2014 bis 2017 war er Mitglied des Europäischen Parlaments, wo er sich etwa im Panama-Papers-Untersuchungsausschuss zu Geldwäsche, Steuervermeidung und Steuerhinterziehung über Parteigrenzen hinaus einen Namen gemacht hatte.
Von 2017 bis 2021 war er Mitglied des Bundestages und stellvertretender Vorsitzender der Linken-Fraktion. Im vergangenen Jahr hatte De Masi aus persönlichen Gründen das Parlament verlassen.

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