: US-Immunologe Fauci tritt zurück

22.08.2022 | 22:22 Uhr
Der Immunologe Anthony Fauci arbeitete bereits unter sieben US-Präsidenten. In der Pandemie wurde er zur Kultfigur – und zum Hassobjekt. Jetzt kündigte Fauci seinen Rücktritt an.
Immunologe Anthony Fauci leitet das Nationale Institut für Infektionskrankheiten seit 38 Jahren. Quelle: Susan Walsh/AP/dpa/Archiv
Der oberste Corona-Berater von US-Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, hat seinen Rückzug für Dezember angekündigt. Er werde seine Ämter als Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) und als medizinischer Chefberater des Präsidenten niederlegen, erklärte Fauci am Montag. Er werde "das nächste Kapitel seiner Karriere" aufschlagen, ergänzte der 81-Jährige.
Ich gehe nicht in Rente.
Anthony Fauci, US-Immunologe

Biden: Faucis Beitrag hat Leben gerettet

US-Präsident Joe Biden drückte Fauci in einer Erklärung des Weißen Hauses seinen "tiefsten Dank" aus. Dank Faucis Beitrag zur öffentlichen Gesundheit seien "Leben hier in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt gerettet worden", erklärte der Präsident.
Fauci hatte im Juli eigentlich angegeben, seine Stellung mit dem Ende der Präsidentschaft Bidens im Januar 2025 aufgeben zu wollen. Biden hatte Fauci nach seinem Einzug ins Weiße Haus im Januar 2021 zu seinem "obersten medizinischen Berater" im Kampf gegen die Corona-Pandemie gemacht.

Anerkennung und Anfeindungen zugleich

Fauci ist für seine Offenheit und die Fähigkeit bekannt, komplexe medizinische Zusammenhänge in die Alltagssprache zu übersetzen. Seit Ronald Reagan hat er für alle US-Präsidenten gearbeitet. Unter Bidens Vorgänger Donald Trump hat er dem Corona-Krisenstab der Regierung angehört. Mit seiner großen Expertise und seinen ungeschminkten Einschätzungen zur Pandemie erwarb Fauci sich in der Öffentlichkeit große Anerkennung und wurde regelrecht zu einer Kultfigur.
Zugleich zog er sich immer wieder den Unmut Trumps zu, der die Gefahr durch das Coronavirus lange Zeit kleinredete. Fauci wurde auch von rechten Kreisen angefeindet und musste unter Polizeischutz gestellt werden.
Quelle: AFP, AP

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