: Dutzende Festnahmen bei Renten-Protesten

19.03.2023 | 03:38 Uhr
Erneut gehen in Frankreich Menschen auf die Straße, um gegen die geplante Rentenreform von Präsident Macron zu protestieren. Dabei kommt es zu Dutzenden Festnahmen.
Am Samstag fanden in Paris und darüber hinaus zahlreiche Proteste gegen den Plan von Präsident Macron statt, das Renteneintrittsalter in Frankreich von 62 auf 64 Jahre anzuheben.Quelle: dpa
In Paris ist es bei einer spontanen Kundgebung gegen das Vorgehen der französischen Regierung bei der Rentenreform am Samstag zum dritten Mal in Folge zu Ausschreitungen gekommen. Wie der mehrere Medien unter Berufung auf Polizeikreise berichteten, seien bei den Krawallen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften 81 Menschen festgenommen worden.
Zu der Kundgebung im 13. Arrondissement im Süden der französischen Hauptstadt hatten sich etwa 4.000 Demonstranten eingefunden.

Proteste gegen Rentenreform dauern an

Laut Medienberichten zündeten Protestierende Mülltonnen an und versuchten, Barrikaden aufzubauen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Auch in Nantes und Brest im Westen gingen am Samstag tausende Menschen auf die Straße. In Nantes setzte die Polizei Tränengas ein, nachdem Demonstranten die Sicherheitskräfte mit Flaschen angegriffen hatten.
Demonstrationen fanden auch in Städten wie Marseille, Bordeaux und Toulon statt. Seit dem Beschluss der Regierung am Donnerstag, die umstrittene Reform mit Hilfe des Sonderartikels 49.3 ohne Abstimmung in der Nationalversammlung durchzuboxen, halten die Proteste an.
Die Gewerkschaft CGT teilte unterdessen mit, dass die größte Raffinerie des Landes in der Normandie langsam heruntergefahren werde. Damit wurde eine Schwelle überschritten: Seit dem Beginn der Proteste gegen die Rentenreform waren die Treibstofflieferanten blockiert worden, keine der sieben Raffinerien war jedoch komplett zum Stillstand gebracht worden.

Rente wichtiges Projekt für Macron

Die Rentenreform gilt als das wichtigste Reformprojekt von Präsident Macron. Das Renteneintrittsalter wird dadurch von 62 auf 64 Jahre erhöht. In letzter Minute hatte die Regierung am Donnerstag die Sorge, dass nicht genügend Abgeordnete der Reform zustimmen und griff deshalb zu dem Verfassungsartikel 49.3.
Seit Wochen schon kämpfen die Gewerkschaften mit Streiks und Massendemonstrationen gegen das Reformvorhaben. Am nächsten Donnerstag (23. März) ist ein neuer Streik- und Protesttag geplant.
Quelle: dpa, AFP

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