: Drei weitere Getreidefrachter sind unterwegs
05.08.2022 | 11:42 Uhr
Nach monatelanger Blockade nimmt der Export von Getreide aus der Ukraine langsam wieder Fahrt auf. Nun verließen drei weitere Frachter die Häfen am Schwarzen Meer. Drei weitere Schiffe mit Getreide an Bord sind am Freitagmorgen aus ukrainischen Häfen gestartet. Die drei mit Mais beladenen Frachter würden Irland, Großbritannien und die Türkei anlaufen, erklärte das türkische Verteidigungsministerium in einer Mitteilung.
Die Abfahrt der Schiffe ist Teil der im Juli von der Ukraine und Russland unterzeichneten Abkommen zur Wiederaufnahme des Getreide-Exports aus ukrainischen Häfen.
Ankara hatte die Starts bereits am Donnerstag angekündigt. Die Türkei und die UNO hatten bei den Abkommen vermittelt.
Schiffe steuern Irland, Großbritannien und Türkei an
Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff "Navistar" fuhr aus Odessa in Richtung Irland mit einer Ladung von 33.000 Tonnen Mais aus. Die maltesisch beflaggte "Rojen" begann ihre Reise vom Hafen Tschernomorsk in Richtung Großbritannien mit 13.000 Tonnen Ladung.
Ebenfalls aus Tschernomorsk lief der mit 12.000 Tonnen beladene Frachter "Polarnet" aus, sein Ziel ist der türkische Hafen Karasu. Die "Polarnet" wird gemäß dem Abkommen nach türkischen Angaben zunächst in Istanbul gemeinsam von Inspekteuren der Türkei, der UNO, der Ukraine und Russlands untersucht.
Getreide-Abkommen ermöglichte Lieferung
Die Vereinbarungen zur Wiederaufnahme ukrainischer Getreidelieferungen auf dem Seeweg waren vor zwei Wochen in Istanbul unterzeichnet worden. Vorgesehen sind sichere Routen im Schwarzen Meer für diese Lieferungen.
Außerdem wurde auf Basis des Abkommens in Istanbul das Koordinationszentrum eingerichtet, in dem Vertreter der Ukraine und Russlands sowie der Türkei und der UNO gemeinsam die sichere Durchfahrt der ukrainischen Frachtschiffe auf den festgelegten Routen überwachen sollen.
Ukraine-Krieg verursachte Getreideknappheit
In den ukrainischen Häfen sind infolge des Kriegs bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide blockiert, was zu einer weltweiten Lebensmittelkrise beigetragen hat. Die Ukraine und Russland gehören zu den weltweit größten Getreideproduzenten.
Vor Beginn des Krieges lieferten beide Länder zusammen etwa 30 Prozent des weltweit gehandelten Weizens. Die monatelange Exportblockade traf insbesondere arme Länder, die stark von Importen aus Russland und der Ukraine abhängig sind.
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Quelle: AFP, Reuters, dpa